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Kündigungen aufgrund Zusatzbeitrag

Kündigungen aufgrund Zusatzbeitrag
Mitarbeiter der gesetzlichen Krankenkassen werden entlassen! Der Grund hierfür sind die Zusatzbeiträge!

Offenbar hat die Erhebung von Zusatzbeiträgen zahlreiche Mitglieder zum Wechsel ihrer Krankenkasse animiert. Die Konsequenz ist, dass die erste Kasse angekündigt hat, knapp zehn Prozent ihrer Mitarbeiter entlassen zu müssen.

Leidtragende der aktuellen Entwicklung ist unter anderem die BKK für Heilberufe, die nun 41 ihrer rund 500 Mitarbeiter betriebsbedingt gekündigt hat. Bestätigt wurde dies durch  einen Sprecher der Kasse. Betreffen würde es hauptsächlich Sozialversicherungsfachangestellte, diese müssten zum 01. Oktober 2010 gehen.

Der Grund ist schnell gefunden - Anfang Februar hatte die BKK für Heilberufe angekündigt, rückwirkend ab Januar einen Zusatzbeitrag von ihren Mitgliedern zu erheben. Sie war die erste Kasse, die von der gesetzlichen Möglichkeit Gebrauch machte. Nach der Meldung verlor die BKK innerhalb weniger Wochen 50.000 ihrer rund 170.000 Mitglieder.

So hat die Erhebung von Zusatzbeiträgen zu einer über den Erwartungen liegenden Wechselbereitschaft der betroffenen Mitglieder geführt. In den Medien wurde sogar von bis zu 485.000 Mitgliedern gesprochen, die eine neue Kasse gesucht haben.

Aber wie immer gibt es nicht nur Verlierer. Nutznießer der Wechselflut sind die Kassen, die derzeit noch keinen Zusatzbeitrag erheben müssen. So hat alleine die Techniker Krankenkasse (TK) bis zu 150.000 neue Mitglieder im ersten Quartal 2010 hinzugewinnen können, gefolgt von der Barmer GEK (100.000 Neuzugänge), der BKK FTE (56.000 neue Versicherte), der Signal Iduna IKK (22.000 Neuversicherte) und der Bundesinnungskrankenkasse Gesundheit BIG (6.000 neue Mitglieder).

Die Krankenkassen, die derzeit noch ohne Zusatzbeitrag auskommen, profitieren dabei doppelt. Zum einen  können sie den Konkurrenten Mitglieder abjagen und zum anderen sind diese Neumitglieder auch in den meisten Fällen Versicherte, die geringe Kosten verursachten, da es sich hierbei oftmals um die Gesunden handelt.
 
Dies ist für alle Kassen, die, wie die BKK Heilberufe, ohne Zusatzbeiträge nicht auskommen der Supergau.

Experten vermuten, dass es zu Insolvenzen zwar nicht kommen werde, es in Zukunft jedoch vermehrt Zusammenschlüsse geben wird. Am Ende des Prozesses werden, neben einigen größeren AOK-Kassen, nur fünf bundesweit tätige Anbieter übrig bleiben - und dazu 20-30 regionale Kassen.

Inwieweit sich diese kommende Entwicklung mit dem Grundgedanken und den Zielen des Gesundheitsfonds deckt, bleibt hierbei vollkommen offen.

Artikel eingestellt am in der Rubrik Gesetzliche Versicherungen.

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