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Einigung bei der Gesundheitsreform?

Einigung bei der Gesundheitsreform?
Koalition setzt sich in Sachen Gesundheitsreform selbst unter Druck – binnen zwei Wochen will sie sich auf einen Reformkurs einigen!

Einige Fragen machen derzeit in Berlin die Runde. So z.B. wie die Kassen an dringend benötigtes frisches Geld kommen?

Soll man dies mit höheren Zusatzbeiträgen oder doch eher mit einer Prämie regeln. Dies ist nach wie vor koalitionsintern heftig umstritten.

Allerdings sollen die Koalitionäre in den nächsten beiden Wochen diese offenen Fragen beantworten müssen. Dies ist zumindest der geäußerte Wunsch des parlamentarischen Staatssekretärs im Gesundheitsministerium, Daniel Bahr (FDP).

Aber in die Diskussion um die Gesundheitsreform mischen sich immer mehr Experten ein. Der Gesundheitsökonom Professor Jürgen Wasem vertritt z.B. die Meinung, dass die GKV nicht am Wirtschaftswachstum teilnimmt. Nach seinen Angaben wüchsen Ihre Einnahmen immer schwächer als das Bruttoinlandsprodukt. Abhilfe schaffen könnten zukünftig sowohl ein Prämienmodell als auch eine Bürgerversicherung.

Der eingeführte Gesundheitsfond habe indessen die Einnahmesituation der GKV strukturell dagegen nicht verbessert. Wasem äußerte sich zudem kritisch und vertrat bei der Euroforum-Veranstaltung „Die Zukunft der Krankenkassen“ die These, dass es unter der derzeitigen Schwarz-Gelben Regierung keine Aussichten auf eine Finanzreform gebe.

Klar ist, dass die Regierung ein Finanzloch von elf Milliarden Euro zuschütten muss. Wie – das scheint noch nicht so klar zu sein.

Nach den Vorstellungen von Gesundheitsminister Philipp Rösler soll unter anderem eine Kopfprämie von im Durchschnitt 30 Euro dabei helfen.

Gegenwind und grundsätzliche Kritik an der Prämie äußerte u.a. der Chef des Bundesversicherungsamtes, Dr. Maximilian Gaßner. „Die bislang von einigen Kassen erhobenen Zusatzbeiträge werden von einem Drittel der betroffenen Versicherten bislang nicht bezahlt“, sagte Gaßner.

Dieses Verhalten der Versicherten erschüttere die Legitimation des momentan gültigen Systems. Den geltend gemachten Einwand, dass man den Einzug der Prämie automatisieren könne, ließ Gaßner nicht gelten. Seiner Meinung nach solle die Prämie für die Versicherten die Leistungen des Gesundheitssystems sichtbar machen. Dies ginge fehl, wenn die Prämie mittels automatischen Einzugs vernebelt würde.

Ob die Koalition es schaffen wird, dass zu kentern drohende Schiff „Gesundheitswesen“ wieder auf einen ruhigen Kurs zu bringen, sollen die nächsten zwei Wochen zeigen.

Artikel eingestellt am in der Rubrik Gesetzliche Versicherungen.

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