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Zukunft Telemedizin?

Zukunft Telemedizin?

Lässt sich mit moderner Technik das Problem des Ärztemangels in ländlichen Gebieten lösen? Nach Ansicht der TK Rheinland-Pfalz sollten Ärzte in Zukunft auf Fernbehandlungen setzen. Die mittlerweile flächendeckende Verfügbarkeit des Internet würde dies zumindest möglich machen.

Allerdings schließt die Musterberufsordnung der Ärzte eine telemedizinische Behandlung bisher kategorisch aus. Zumindest dann, wenn es sich um einen Erstkontakt zwischen Arzt und Patient handelt. Jörn Simon, der Landeschef der TK verlangte deshalb die Berufsordnung dahingehend zu verbessern um z.B. Videosprechstunden testen zu können. Neu ist die Idee nicht, so hat z.B. die Landesäztekammer Baden-Württemberg bereits 2016 ihre Berufsordnung für Modellprojekte mit Fernbehandlung geöffnet. Diese Modellprojekte müssen allerdings alle individuell von der Ärztekammer genehmigt werden.

Während in Deutschland über Telemedizin noch diskutiert wird, ist es in anderen Ländern bereits etabliert, wie etwa in den USA. Dort geht man sogar so weit, die telefonische Beratung in Billiglohnländer auszulagern. So versorgen philippinische Krankenschwestern via Telefon amerikanische Patienten und übernachten dort sogar in den Call-Centern um rund um die Uhr zur Verfügung zu stehen.

In Großbritannien buhlt DrEd auch um deutsche Kunden. Eine Sprechstunde kostet bei ihm zwischen 9 und 49 Euro. Natürlich werden diese Kosten nicht von den deutschen Krankenkassen übernommen und auch keine Private Krankenversicherung oder Krankenzusatzversicherung kommt dafür auf.

Zwangsläufig drängen sich bei der Fernmedizin aber auch diverse Fragen auf, für die Regelungen zu finden sind. So z.B. ob ein Arzt, der einen Patienten aus der Ferne berät, ihm auch Medikamente verordnen darf. Die wichtigste Frage ist aber sicherlich, wie solche Modelle bei den Patienten ankommen. Wie groß sind die Vorbehalte gegen die Diagnose via Videokonferenz? Sicherlich würden solche Modelle besser dort angenommen, wo Patient und Arzt sich schon kennen und bereits ein Vertrauensverhältnis haben. Tatsache ist aber auch, dass Gesundheitsthemen im Internet erstaunlich erfolgreich sind. Es gibt tausende Blogs, Foren und Facebook-Seiten in denen sich Leidende austauschen und gegenseitig mehr oder weniger sinnvolle Tipps geben. Wenn die Menschen hierfür offen sind, dann sollte man meinen sie sind es erst recht wenn sie wissen, dass am anderen Ende der Leitung jemand sitzt, der weiß wovon er spricht. Sicher ist, der Spruch "Am Telefon und durch die Hose stelle keine Diagnose" ist nicht mehr aktuell.

Artikel eingestellt am in der Rubrik Gesetzliche Versicherungen.

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