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Wie sinnvoll sind Reise- und Auslandskrankenversicherungen?

Auslandskrankenversicherung

Sommerzeit ist Urlaubszeit. Ferne Ziele, exotische Länder, spannende Aktivitäten. Die Deutschen lieben ihren Urlaub – auch gerne mit etwas sportlicher Action. Doch dabei können leicht Unfälle passieren, die einem die Ferien ordentlich vermasseln können. Vor allem, wenn die anschließende Behandlung in Krankenhäusern viel Geld kostet und die heimische Krankenversicherung sich weigert, für die Kosten der Behandlung des Urlaubsunfalls zu übernehmen. Auch Menschen, die sich zu einem längeren beruflichen oder auch privaten Aufenthalt im Ausland entscheiden, müssen sich entsprechend versichern. In solchen Fällen kann eine Reise- oder Auslandskrankenversicherung dazu beigetragen, den Urlaub oder längeren Aufenthalt im Ausland dennoch sorgenfrei zu genießen und einfach die Seele baumeln zu lassen.

Schätzungen zufolge halten sich momentan rund drei Millionen Deutsche ohne eine Auslandskrankenversicherung für länger als sechs Wochen im Ausland auf. Doch wer im Ausland krank wird oder sich verletzt, ohne entsprechend versichert zu sein, zahlt die Kosten der Behandlung aus eigener Tasche. Doch nicht nur für längere Auslandsaufenthalte, auch für den Urlaub kann eine solche Versicherung durchaus sinnvoll sein. Welche Leistungen aber zeichnen eine sinnvolle und qualitative Reise- oder Auslandskrankenversicherung aus?

Um eine für den längeren Auslandsaufenthalt gültige Versicherung und somit Versicherungsschutz zu erhalten, muss der Versicherungsnehmer den Antrag stellen, bevor es ihn ins Ausland zieht. Nur wenige Anbieter umgehen diesen Schritt und machen einen Abschluss auch aus dem Ausland möglich, indem sie selbst als Versicherungsnehmer fungieren. Die Höhe des zu zahlenden Beitrags hängt auch vom Alter ab. Anders als bei privaten Krankenversicherungen werden keine Altersrückstellungen gebildet. Viele Tarife für Auslandsversicherungen haben ein maximales Eintrittsalter von 64 bis 69 Jahren. Für Menschen, die älter sind, gibt es gesonderte Tarife, die aber deutlich teuer seien können. Vorerkrankungen und bereits bestehenden Behandlungsbedarf vor Versicherungsbeginn werden oftmals nicht mitversichert. Vorerkrankungen gelten bei den Versicherern als kalkulierbare Risiken. Besteht eine Krankheit bereits vor Versicherungsbeginn, hat dem Betroffenen aber bisher keine Schwierigkeiten bereitet und wird erst nach Antritt der Reise diagnostiziert, dann gilt diese hingegen i. d. R. als Neuerkrankung und entstehende Kosten werden erstattet. Abweichende Regelungen gibt es bei Versicherten, die von Firmen ins Ausland entsendet werden. Eine Reisekrankenversicherung ist hauptsächlich dann nötig, wenn ein Urlaub, der weniger als sechs Wochen dauert, in ein Land führt, das kein Schengen-Abkommen mit Deutschland hat. In solchen Fällen zahlt die normale Krankenversicherung nämlich nicht. Auch in den Ländern, die zu den Schengen-Ländern gehören, zahlt die Krankenversicherung nur so viel, wie die Behandlung in Deutschland gekostet hätte. Alles, was teurer ist, muss der Betroffene aus eigener Kasse zahlen. Eine Reisekrankenversicherung würde auch hier die Mehrkosten auffangen.

In der Auslandskrankenversicherung sollten bestimmte Leistungen unbedingt enthalten sein. So muss man bei Abschluss darauf achten, dass der entsprechende Tarif auch für das Land gilt, in das man vor hat zu reisen. Denn eine Auslandskrankenversicherung gilt nicht automatisch weltweit. Einige Anbieter schließen beispielsweise die USA und Kanada aus, da die Behandlungskosten in den Ländern im Vergleich zu Europa ziemlich hoch sind. Wer für längere Zeit im Ausland lebt, kommt aber unter Umständen zu Besuch nach Deutschland zurück, Hier ist es ratsam, darauf zu achten, dass auch der Aufenthalt in Deutschland in der Auslandskrankenversicherung mit versichert ist. Die Dauer des Auslandsaufenthalts ist ebenfalls von Entscheidung. Nur wenige Versicherer bieten Versicherungen bis an das Lebensende an, wie beispielsweise für Auswanderer, Rentner oder Residenten. Auch wo man sich aufhält, ist für den Versicherer von Bedeutung. Lebt man in einem offiziellen Krisengebiet, scheuen viele Anbieter das Risiko, hier einen Versicherungsschutz zu gewähren. Einige Anbieter leisten allerdings dennoch, unter der Voraussetzung, dass derjenige nicht aktiv am Krieg teilnimmt. Auch bei einer Reise gefährdeten Gebieten, beispielsweise wie bei Ebola-Gefahr in Westafrika, schließen viele Versicherer eine Leistung aus. Die wohl wichtigste Leistung bei Auslandskrankenversicherern ist der Service im Notfall. Vor allem der medizinisch notwendige Krankenrücktransport sollte niemals fehlen. Bei der Reisekrankenversicherung sollte man ebenfalls darauf achten, dass im Notfall ein medizinischer Rücktransport in den Leistungen inbegriffen ist. Je nachdem, in welchem Land man Urlaub macht, fehlt es an den medizinischen Standards oder Behandlungsmethoden, die in Deutschland gegeben wären. Auch die Sprachbarriere kann unter Umständen ein gravierendes Problem sein, wenn man im Ausland ins Krankenhaus muss. Deswegen ist die Leistung des Rücktransports nach Deutschland von großer Wichtigkeit. Auch bei der Reisekrankenversicherung spielt die Reisedauer eine Rolle. Dauert der Aufenthalt länger als sechs Wochen, bietet sich je nach Anbieter schon eher die Auslandskrankenversicherung an.

Artikel eingestellt am in der Rubrik Krankenzusatzversicherung.

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