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Wenn Kassen Druck auf Patienten machen

Wenn Kassen Druck auf Patienten machen

Langzeitpatienten kosten die Kassen in Deutschland viel Geld. 10 Milliarden Euro geben sie im Jahr für Versicherte aus, die gesundheitlich bedingt beruflich längere Zeit ausfallen müssen. Die Methoden der Kassen, die Kosten einzudämmen, scheinen oftmals fragwürdig und auf lange Sicht gesehen ineffektiv.

In tausenden Fällen fühlen sich Langzeitpatienten von den gesetzlichen Kassen unter Druck gesetzt. In beinahe 7000 Fällen wandten sich betroffene Patienten in 2013 an die Unabhängige Patientenberatung Deutschland, um sich über Probleme mit ihrer Kasse zu beschweren und Rat zu holen.

Die Praxis, mit der die gesetzlichen Kassen mit ihren Langzeitpatienten verfahren, ist umstritten. Wenn Versicherte der gesetzlichen Krankenkasse aufgrund einer schwerer wiegenden Erkrankung für längere Zeit aus dem Arbeitsleben aussteigen müssen, kommen hohe Kosten auf die GKV zu. Die Kassen müssen Patienten, die länger als sechs Wochen bei der Arbeit ausfallen, nämlich Krankengeld zahlen. Es beträgt 70 Prozent des Bruttogehalts und kann bis zu maximal eineinhalb Jahren gezahlt werden. In vielen Fällen wurden die Erkrankten vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen zu einer Kontrolluntersuchung vorgeladen, bei der geklärt werden sollte, ob der oder die Betroffene tatsächlich arbeitsunfähig ist. In einigen Fällen kam es zu dem Fall, dass nach einer kurzen Untersuchung der Patient für genesen gehalten wurde, obwohl dies gar nicht der Fall war.

Beschwerden über solche Umgangsformen nahmen in den letzten Jahren zu. Im Vergleich zum Vorjahr nahmen diese Fälle um zwei Prozent zu, Tendenz weiterhin steigend. Natürlich haben die Kassen das Recht, bei Verdacht auf Missbrauch der Krankheitsgeschichte des Patienten auf den Grund zu gehen, auch persönliche Kontrolluntersuchungen gelten dabei als legitimes Mittel, den Zustand des Patienten zu untersuchen. Allerdings sollen die Kassen bei diesen Untersuchungen erheblichen Druck auf die Patienten ausgeübt haben und somit eher eine gegenteilige Wirkung erzielt haben. Zu der Erkrankung der Betroffenen kamen starke Existenzängste hinzu, die teilweise sogar dazu führten, dass die Erkrankten trotz weiterer vorliegender Symptome ihrer Erkrankung wieder am Arbeitsplatz erschienen. Dass eine solche Vorgehensweise der Genesung nicht grade förderlich ist, sollte klar sein. Grade psychisch Erkrankte hatten unter dem Druck zu leiden.

Artikel eingestellt am in der Rubrik Gesetzliche Versicherungen.

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