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Sparbeschlüsse
der Bundesregierung – jetzt meldet sich der VdK zu Wort!
Nach der Veröffentlichung des Sparpakets der Regierung
reagiert nun der Sozialverband VdK Deutschland mit
Unverständnis und scharfer Kritik.
So bezeichnete es die VdK-Präsidentin Ulrike Mascher als
„völlig verfehlt, bei denjenigen Bevölkerungsgruppen
den Rotstift anzusetzen, die bereits in Armut leben oder von Armut
bedroht sind. Die Sparbeschlüsse der Bundesregierung sowie die
zu erwartenden Zusatzbeiträge in der Gesetzlichen
Krankenversicherung werden die Armutstendenzen bei Jung und Alt
verstärken“.
Darüber hinaus mahnte Mascher, dass die soziale Spaltung in
Deutschland zunehmen und die Kluft zwischen Arm und Reich weiter
wachsen wird. Genau dies widerspreche dem Koalitionsvertrag, in dem
sich Union und FDP das Ziel der Vermeidung von Armut, insbesondere von
Altersarmut gesteckt haben.
Der Sozialabbau sei der falsche Weg, da er die Kaufkraft breiter
Bevölkerungsgruppen mindern würde und somit die
Konjunktur schwäche. Des Weiteren fördere dieser
die Politikverdrossenheit und gefährdet zudem den
sozialen Frieden in Deutschland.
Nach Angaben des Statistischem Bundesamt waren bereits 2007,also vor
Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise, 15 Prozent der
Bevölkerung in Deutschland und somit 12,5 Millionen Menschen,
von Armut bedroht.
Zu den geplanten Sparmaßnahmen erklärte sich der VdK
wie folgt:
Durch den Wegfall der Zuschläge beim Übergang von
Arbeitslosengeld I zu Arbeitslosengeld II besteht dann die Gefahr, dass
Arbeitslose jetzt noch schneller auf Hartz-IV-Niveau fallen. Hiervon
sind dann auch diejenigen betroffen die jahrzehntelang gearbeitet haben.
Zynisch ist nach Ansicht des VdK auch, den Langzeitarbeitslosen die
ohnehin sehr niedrige rentenrechtliche Absicherung von monatlich 2,09
Euro pro Jahr der Arbeitslosigkeit ganz zu streichen, statt diese
deutlich zu erhöhen. Für diesen Personenkreis ist
Altersarmut so gut wie vorprogrammiert und unausweichlich.
Sofern bei den Wiedereingliederungsmaßnahmen der
Bundesagentur für Arbeit tatsächlich drastisch
gespart wird, werden ältere oder gesundheitlich
beeinträchtigte Arbeitslose noch schlechter als bisher einen
neuen Job finden.
Auch der geplante Wegfall des Elterngeld für
Hartz-IV-Familien, trifft die Ärmsten der Armen. Dies zumal
die Bundesregierung vom Bundesverfassungsgericht im Februar den Auftrag
bekam, bis zum Ende des Jahres die Regelsätze, insbesondere
bei Kindern, neu und bedarfsgerecht zu berechnen.
Nach Auffassung des VdK strahlt der Beschluss in seiner Gesamtheit
soziale Kälte aus, weshalb die VdK-Präsidentin sich
stattdessen für eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes
von 42 auf mindestens 47 Prozent stark macht. Als Begründung
führt sie an, dass diejenigen, die es sich finanziell leisten
können, als Erste zur Sanierung des Haushalts herangezogen
werden sollten.