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Privatversicherte fühlen sich wohler

Private Krankenversicherung

Privat versichert zu sein hat schon seine Vorteile. Wartezeiten auf einen Arzttermin fallen kürzer aus als bei gesetzlich versicherten und auch im Krankenhaus kann man mit einer Chefarztbehandlung oder einem guten Zimmer rechnen. Aber das sind nicht die einzigen Vorzüge, die privat Versicherte gegenüber den anderen Bundesbürgern haben. Laut einer Umfrage im Auftrag des Bundesverbandes der Arzneimittelhersteller (BAH) sind sie nicht nur seltener krank, sondern fühlen sich auch wohler in ihrer Haut, als Kassenpatienten.

Die Studie ergab, dass rund 61 Prozent der Befragten Privatpatienten sich sehr wohl bis wohl in ihrer Lebenssituation fühlten. Bei der gesetzlichen Krankenkasse hingegen konnten dieses Gefühl nur 49 Prozent teilen. Noch nicht einmal die Hälfte der Befragten fühlte sich demnach körperlich fit. Am gesündesten schätzten sich diejenigen ein, die über eine oder mehrere private Versicherungen verfügten. Sie gaben an, sich rundum gut zu fühlen.

Aber woran liegt diese Einschätzung der Befragten? "Sich selbst entscheiden zu können, wie man sich versichert, trägt möglicherweise dazu bei, dass man sich auch gesundheitlich wohler fühlt"; vermutet Lutz Boden, Experte des Gesundheitsmarkts. Sicherheit könne ein gutes Empfinden hervorrufen. Da außerdem viele privat Versicherte Selbstständig sind, könnte auch dieser Faktor einiges erklären. Vermutlich fühlen sich die unabhängig Arbeitenden von vorn herein fitter und wohler in ihrer Haut. Hinzu kommt noch, dass die allgemeine Lebenssituation der Privatpatienten Einfluss auf das allgemeine Wohlbefinden haben könnte. Ein vergleichsweise höheres Einkommen dürfte sich darauf positiv auswirken. Eine Erhebung aus dem vergangenen Jahr konnte diesen Eindruck unterstreichen. Während sich 75 Prozent der Befragten mit höherem Einkommen rund um gesund fühlten, so konnten dies nur 60 Prozent mit niedrigerem Einkommen von sich behaupten.

Dass privat Versicherte mit einem sicheren finanziellen Hintergrund sich nicht nur besser fühlen, sondern auch tatsächlich seltener krank werden, ist in diesem Zusammenhang nicht verwunderlich. Die privat Versicherten gaben in der aktuellen Befragung an, während der letzten drei Monate im Schnitt nur eineinhalb Tage krank gewesen zu sein, während es bei den Kassenpatienten knapp fünf Tage waren. Die Erklärung zu diesem Phänomen liegt laut Florian Lanz, Sprecher des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenkassen auf der Hand. "Auswertungen der Krankschreibungen zeigen regelmäßig, dass gerade die Arbeitnehmer, die am stärksten körperlich arbeiten, auch am häufigsten krankgeschrieben und tendenziell länger krank sind. Gerade unter diesen Arbeitnehmern gibt es aber viele mit relativ geringen Einkommen, die gar nicht die Chance haben, in die private Krankenversicherung zu kommen".

Anhand dieser Ergebnisse kann man deutlich erkennen, dass mehr Einkommen, mehr Sicherheit und ein größeres Wohlbefinden auch eine bessere Gesundheit bedeuten kann.

Artikel eingestellt am in der Rubrik Gesetzliche Versicherungen.

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