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Patienten bekommen unnötig teure Medikamente

Patienten bekommen unnötig teure Medikamente

Laut dem neuen Arzneimittelreport bekommen Patienten in der Bundesrepublik häufig viel zu häufig unnötig teure Medikamente. Die Verfasser des Reports sind der Meinung, dass oft die günstigen Arzneimittel sogar weniger Risiken bürgen. Aus diesem Grund werden neue Gesetze, unter anderem von Rolf-Ulrich Schlenker, Vizechef der Barmer GEK, gefordert, die bewirken sollen, dass Medikamente erst auf den Markt kommen, wenn ihr Nutzen offiziell bestätigt und bewertet wurde. Aus dem Bericht geht außerdem hervor, dass die 30 meist verkauften Präparate in ihrem Nutzen nicht gründlich genug überprüft wurden.

Obwohl manche Präparate nicht ausreichend auf ihre Risiken getestet wurden, werden sie von Ärzten mitunter verordnet. Statt auf günstigere und risikoarme Produkte zurück zugreifen, werden statt dessen die teuren und neueren Mittel auf das Rezept geschrieben. Dies ist unter anderem einer der Gründe, weshalb die Ausgaben der Krankenkassen für Arzneimittel stetig steigen. Im ersten Quartal des neuen Jahres mussten schon Mehrausgaben von neun Prozent hingenommen werden. Als ein Grund für die bedenkliche Preisentwicklung in der Pharmaindustrie macht der Bericht die von der großen Koalition gesenkten Hersteller-Rabatte verantwortlich. Zu Jahresbeginn wurden sie von 16 auf sechs Prozent gesenkt, nun beträgt er sieben Prozent. So würden die Arzneimittel politisch gewollt zum "Preistreiber", hieß es in dem Bericht.

Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie kritisierte seinerseits den Report. Dieser sei "Stimmungsmache" gegen die Industrie, werfe mit Prozentzahlen um sich, obwohl sie keine Berechnungsbasis habe.

Was jedoch eher eindeutig aus dem Bericht hervorgeht: Die Kassen könnten viele Millionen Euro sparen, wenn Ärzte künftig verstärkt die günstigeren Präparate verschrieben. Auch könnten durch neue Gesetze viele Mittel sicherer gemacht werden.

Artikel eingestellt am in der Rubrik Gesetzliche Versicherungen.

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