Niedrigere Beiträge für Millionen Versicherte?

Millionen Versicherte könnten ab 2015 von den Überschüssen der gesetzlichen Krankenkassen profitieren. Die Überschüsse, die in den Gesundheitsfonds und bei den einzelnen Kassen liegen, belaufen sich auf rund 30 Millionen Euro. Manche Kassen möchten deswegen ihre Beitragssätze bereits ab 2015 senken. Von den Senkungen könnten knapp 20 Millionen Versicherte profitieren. Dies würde bedeuten, dass jeder dritte Versicherte Zusatzbeiträge unter 0,9 Prozent zahlen müsste.

Die Finanzlage der Krankenkassen ist im Moment sehr gut. Allein an Vermögenserträgen nahmen die Kassen letztes Jahr 456 Millionen Euro ein. Von 133 Krankenkassen hatten 67 Kassen Ende 2013 Finanzreserven von mehr als 150 Prozent einer Monatsausgabe. 62 Kassen lagen zwischen 25 und 100 Prozent einer Monatsausgabe, und nur vier unterschritten die gesetzliche Mindestreserve von 25 Prozent.

Ab 2015 können die Krankenkassen nach einem neuen Gesetzesbeschluss die Höhe des Beitragssatzes wieder selbst bestimmen. Aktuell gilt noch der gesetzlich festgelegte allgemeine Beitragssatz von 15,5 Prozent, von dem 7,3 Prozent vom Arbeitgeber und 7,3 Prozent plus 0,9 Prozent Zusatzbeitrag vom Arbeitnehmer getragen werden. Ab Januar können die Kassen dann selbst entscheiden, wie hoch der künftige Zusatzbeitrag ausfallen wird.