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Lebensversicherung in der Krise – Bundesregierung greift unter die Arme

Altersvorsorge

Die Lebensversicherung stirbt. Immer weiter sinkende Zinssätze sorgen dafür, dass die klassische Versicherung für die Altersvorsorge für Versicherte kaum mehr lohnenswert ist. Nun möchte die Bundesregierung ein Gesetzespaket verabschieden, dass den Lebensversicherern zu Gute kommen soll. In den nächsten Wochen soll es laut Medienberichten verabschiedet werden.

Unter den sinkenden Zinsen leiden vor allem die Kunden, deren Überschussbeteiligungen seit Jahren zusammenschrumpfen. Mit der Überschussbeteiligung werden normalerweise die Versicherungsnehmer an den Überschüssen beteiligt, die das Versicherungsunternehmen mit den eingezahlten Beiträgen erwirtschaftet. Das Bundesfinanzministerium ließ verlauten, dass die Änderungen der Gesetze sowohl die Bewertungsreserven als auch den Garantiezins betreffen werden. Das Problem an der Sache: die geplanten Neuerungen könnten Versicherte, deren Verträge in diesem Jahr auslaufen oder kündigen, bis insgesamt zu zwei Milliarden Euro kosten.

Die Regierung wird mit ihren Plänen vor allem den Versicherern entgegen kommen und ihren Wunsch erfüllen, an den Regeln zur Beteiligung an den Bewertungsreserven zu schrauben. Ein 2008 eingeführtes Gesetz dazu sagt, dass Kunden bei Kündigung oder regulärem Ablauf ihres Vertrags zur Hälfte an den Bewertungsreserven beteiligt werden müssen. Hoch dotierte Versicherungsverträge konnten so zu Sonderzahlungen von mehr als zehntausend Euro führen. 2013 betrugen solch ausgezahlte Sonderzahlungen rund drei Milliarden Euro. Wenn nun die große Koalition ihre Pläne in die Tat umsetzt, werden solche Zahlungen künftig wegfallen. Die Versicherer müssten keine Beteiligungen mehr auszahlen. Laut Sprechern der Regierung soll der Tag der Gesetzesverabschiedung gleichzeitig der Stichtag für Auszahlungen sein. Nur Kunden, deren Versicherung vor diesem Tag ausgelaufen oder gekündigt ist, werden die Beteiligungen noch erhalten.

Artikel eingestellt am in der Rubrik Kapital & Finanzen.

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