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Krankenstand auf Rekordhoch

Krankenstand auf Rekordhoch
Der Krankenstand in Deutschland steigt auf Rekordhöhe – am meisten davon betroffen sind psychisch bedingte Fehlzeiten!

Psychische Erkrankungen wie Depressionen sorgen für immer mehr Krankschreibungen in Deutschland - und nach neuesten Erkenntnissen ist diese Form von Krankheit sogar um 40 % gestiegen.

Sogar vom „höchsten Stand seit fünf Jahren“ ist die Rede. Basis dieser Aussage: aktuelle Zahlen aus dem Gesundheitsministerium (BMG). Nach den Angaben des Ministeriums waren im ersten Halbjahr 2010 insgesamt 3,58 Prozent der Beschäftigten krankgeschrieben. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 3,24 Prozent. Insgesamt summierten sich die Fehlzeiten somit auf vier Arbeitstage.

Allerdings ist die BMG-Statistik wenig aussagekräftig, da sie nur angibt, wie viele GKV-Mitglieder zu einem bestimmten Stichtag, dem Monatsersten, eine Bescheinigung über Arbeitsunfähigkeit vorgelegt haben.

Sobald der erste Tag des Monats auf einen Montag fällt, ist der Krankenstand höher, als an einem Feiertag oder am Wochenende, da Arbeitnehmer an diesen Tagen nicht zum Arzt gehen, um sich krankschreiben zu lassen.

Jedoch lässt sich aus anderen aktuellen Statistiken eindeutig ableiten, dass die Zahl psychisch bedingter Fehlzeiten dramatisch zugenommen hat.

Zu diesem Ergebnis kommt auch die Techniker Krankenkasse (TK). Sie spricht von einer Zunahme um 40 Prozent in den vergangenen zehn Jahren. Zu begründen sei dies mit den gravierenden Veränderungen in der Arbeitswelt. Diese sei härter, schneller und unübersichtlicher geworden.

Allerdings sind sich die Experten einig – nicht nur zu viel Arbeit, auch Arbeitslosigkeit zehre an den Nerven und mache viele krank. Hinzu komme, dass psychische Leiden heute öfter diagnostiziert würden als vor 20 Jahren.

Insbesondere für Kassen als auch für Arbeitgeber stellt die Zunahme psychischer Leiden ein großes, weil teures Problem dar. So seien – im Vergleich zu anderen Krankheiten – psychische Erkrankungen häufig mit langen Ausfallzeiten verbunden.

Zum Beispiel fehle ein Mitarbeiter bei einer Atemwegserkrankung durchschnittlich 6,5 Tage. Bei einer psychischen Erkrankung seien es fast 23 Tage.

Aufgrund dieser Entwicklung haben große Kassen, darunter die TK und die Barmer GEK, bereits reagiert und bieten kleinen wie großen Unternehmen ein „betriebliches Gesundheitsmanagement“ an.

Hierfür werden Kassenberater in die Firmen geschickt, die gemeinsam mit Management und Betriebsrat ein Bündel von Maßnahmen ausarbeiten, um „Arbeit gesünder zu machen“.

Ob diese Maßnahmen das Grundproblem der Arbeitswelt lösen können, muss abgewartet werden.

Artikel eingestellt am in der Rubrik Sonstiges.

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