Start

Gesundheitsreform: Wie entwickelt sich nun die private Krankenversicherung?

Gesundheitsreform: Wie entwickelt sich nun die private Krankenversicherung?
Die neue Gesundheitsreform stellt die privaten Krankenversicherer vor neue Herausforderungen. Eine Analyse der Ratingagentur Fitch gibt nun Aufschluss über die Entwicklung dieser Branche im Jahr 2005.

So verzeichnet die private Krankenvollversicherung seit 2002 rückläufige Wachstumsraten, die Zusatzversicherungen jedoch weisen wachsende Neugeschäftszahlen auf. Aufgrund der geringen Prämienvolumina von Zusatzversicherungen ist Fitch der Meinung, dass diese den Rückgang von Krankheitsvollversicherungen nicht hinreichend ausgleichen können.

Verbessert hat sich 2005 weiterhin die Kapitalausstattung der privaten Krankenversicherer durch die Erhöhung der stillen Reserven im gegenwärtigen Niedrigzinsumfeld, auch ist deren Eigenkapital durch Gewinnthesaurierung deutlich angestiegen. Demnach bewertet Fitch die Kapitalausstattung der deutschen PKV Unternehmen insgesamt als „gut“.

Ausschließlich kleinere Gesellschaften mit überwiegend kurzen operativen Historien tragen ein geringes Kreditrisiko für Kapitalisierung. Die privaten Krankenversicherer konnten ihren Rohertrag 2005 nach Steuern signifikant vermehren, wovon 92 Prozent den Versicherungsnehmern zugute kam. Mit 5,1 Prozent lag die Nettoverzinsung der Branche deutlich über dem gesetzlichen Höchstrechnungszins von 3,5 Prozent. Diesen positiven Umständen steht jedoch seit 2001 eine kontinuierlich fallende laufende Verzinsung gegenüber. Eine Absenkung des Höchstrechnungszinssatzes könnte zukünftig für einige Versicherer nur dann notwendig werden, wenn diese Entwicklung noch mehrere Jahre anhalten würde. Gegenüber deutschen Lebensversicherern fällt die Profitabilität der deutschen Krankenversicherer deutlich höher aus.

Eine weitere Auswirkung der Gesundheitsreform auf die PKV wird die Geschäftsbedingungen betreffen. Fitch geht davon aus, dass hierfür wesentlich Basistarif und Portabilität der Alterungsrückstellung innerhalb des Basistarifs verantwortlich sein werden. Auch der Abschlusszwang hinsichtlich der Verträge für Nichtversicherte, die der PKV zuzurechnen sind, und die Einführung einer zusätzlichen dreijährigen Wartezeit bei Überschreiten der Versicherungspflichtgrenze werden der PKV Nachteile bereiten. Durch den o. g. Versicherungszwang wird eine Erhöhung der Prämien für Bestandsversicherte in Kraft treten, da ein Teil der zuzurechnenden Nichtversicherten nicht in der Lage sein wird, ihre vollen Prämien zu bezahlen.

Quelle: Fitch

Artikel eingestellt am in der Rubrik Gesetzliche Versicherungen.

Autor: .