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Falsche Krankenhausrechnungen belasten Kassen

Falsche Krankenhausrechnungen belasten Kassen

Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen hat die eingereichten Krankenhausrechnungen geprüft und ist zu einem erschreckenden Ergebnis gekommen. Rund jede zweite Krankenhausabrechnung sei laut der Auswertungen fehlerhaft. In vielen Fällen wurden Leistungen nicht in dem abgerechneten Umfang, manchmal auch gar nicht, erbracht. Die Krankenkassen errechneten, dass sie durch diese Methode circa 2,5 Milliarden Euro verloren hätten. Die Kliniken weisen den Betrugsvorwurf jedoch zurück.

Jedes Jahr zahlen die Gesetzlichen Krankenkassen rund 66 Milliarden Euro an deutsche Kliniken. Schon seit Jahren stehen die hohen Kosten, die an Krankenhäuser gehen, in der Kritik. Die Untersuchung der Krankenkassen ergab, dass die nachgewiesenen Falschabrechnungen in den letzten drei Jahren immer gleich hoch ausfielen, seit 2011 liegen sie bei knapp 5ß Prozent. Im ersten Halbjahr des Jahres 2013 kam es sogar zu Falschabrechnungen von 52,8 Prozent. Viele der auf den Rechnungen angegebenen und abgerechneten Leistungen wurden schlicht so nicht erbracht. Die Krankenkassen fordern schon seit längerem von den Kliniken, das Geld für nicht erbrachte Leistungen zurück zu geben.

Die deutsche Krankenhausgesellschaft wehrt sich jedoch gegen die harten Vorwürfe der Kassen. Die Behauptung, den Kassen und somit den Versicherten seien durch Falschabrechnungen allein im Jahr 2013 Schäden in Höhe von 2,5 Milliarden Euro entstanden, sei "schlichtweg falsch", so der Hauptgeschäftsführer der deutschen Krankenhausgesellschaft. Den Zahlen der Krankenkassen hält die Gesellschaft entgegen, dass letztlich 95 Prozent der Krankenhausabrechnungen pro Jahr unbeanstandet blieben. Baum fügte hinzu, dass es sich bei der angeblichen Schadenssumme vielmehr um das Volumen der Rechnungen handle, die vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen untersucht wurden. Das tatsächliche Kürzungsvolumen belaufe sich auf die Hälfte.

Die Krankenkassen bestehen jedoch auf ihren Zahlen, dass 52 Prozent der 2013 geprüften Krankenhausrechnungen fehlerhaft gewesen seien. Das Argument der Krankenhausgesellschaft lässt GKV-Sprecherin Ann Marini nicht gelten. Zwar werde tatsächlich nur gut ein Zehntel aller Abrechnungen kontrolliert, so dass es faktisch nur bei fünf Prozent der Rechnungen Beanstandungen gegeben habe. "Aber daraus kann man nicht den Schluss ziehen, dass 95 Prozent aller Rechnungen korrekt sind". Viel plausibler hält die GKV die Methodik, von den Stichproben auf die Gesamtheit der Rechnungen zu schließen.

Artikel eingestellt am in der Rubrik Gesetzliche Versicherungen.

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