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Höhere
Kassenbeiträge noch in diesem Jahr? Ministerien dementieren
die angebliche Erhöhung!
Wie aus den Medien bekannt wurde, erwägt die Bundesregierung
den Beitragssatz für die gesetzliche Krankenversicherung noch
in diesem Jahr zu erhöhen. Dies wurde allerdings sowohl vom
Gesundheits– als auch vom Innenministerium zurück gewiesen.
Die Grünen–Fraktionschefin Renate Künast warf der
scharz–gelben Koalition sogar „Tricksereien in der
Gesundheitspolitik“ vor.
Minister Philipp Rösler sagte, dass die Spekulationen
über Beitragssatzerhöhungen völlig aus der
Luft gegriffen sind. Das Thema wurde laut, nachdem an die
Öffentlichkeit drang, dass Innenminister Thomas de
Maizière (CDU) bei der ersten Sitzung der von der Regierung
eingesetzten Arbeitsgruppe zur Gesundheitsreform die Erhöhung
ins Spiel gebracht habe.
Aus Kreisen der Union wurden stimmen laut, dass man diesen Schritt
angesichts der Zahlen nicht mehr ausschließen könne.
Insbesondere schätzen Experten, dass die Krankenkassen 2011
auf ein Defizit von bis zu 15 Milliarden Euro zusteuern
könnten, falls der derzeitige Beitragssatz von 14,9 Prozent
nicht steigen wird. Im Laufe des Jahres mussten einige Kassen bereits
Zusatzbeiträge bei ihren Mitgliedern erheben.
Weiter betonte Rösler und der CDU-Generalsekretär
Hermann Gröhe, dass sie das Gesundheitssystem
zukünftig nicht auf ein reines Prämienmodell
umstellen wollen: „Eine Prämienzahlung pro Kopf wird
es nicht geben.“ Wer anderes behaupte, wolle nur
„Neid und Angst schüren“ und einen
Prügelknaben aufbauen, „auf den sich trefflich
einprügeln lässt“, der aber mit den
schwarz–gelben Vorstellungen nichts zu tun habe.
Vielmehr sind laut Rösler Union und FDP nur bestrebt das
derzeitige Systems teilweise umzustellen. Oberste Priorität
habe hierbei zu „verhindern, dass höhere
Gesundheitskosten automatisch zu steigenden Lohnzusatzkosten
führen und damit Arbeitsplätze
gefährden.“
Aus der Opposition gab es hierauf scharfe Kritik. So
äußerte sich Künast: „In der
Regierungskommission werden Beitragserhöhungen in Betracht
gezogen. Aber niemand traut sich, das offen auszusprechen.“
Rösler versuche es derweil mit „Sand in die Augen
streuen“. Angeblich sei laut der Regierung auch keine
Kopfpauschale geplant.
Dabei sind die Zusatzbeiträge der Krankenkassen, nach der
Auffassung der Grünen-Fraktionschefin, eine
Einstiegs–Kopfpauschale. Auch sei der versprochene steuerliche
Ausgleich angesichts des Schuldenberges reine Augenwischerei.
Auch die SPD meldete sich in der aktuellen Diskussion zu Wort. So
wetterte die Generalsekretärin Andrea Nahles gegen die
Regierung. Vor allem warf sie Rösler und Gröhe vor,
„die Kopfpauschale schönzuschreiben“ und
dabei „auch vor glatten Lügen“ nicht
zurück zu schrecken. Darüber hinaus verschwieg die
Regierung, dass zur Finanzierung der Kopfpauschale „entweder
die gesamte Einkommensteuer um drei bis fünf Prozent oder aber
die Mehrwertsteuer um 2,5 bis vier Prozent erhöht
werden“ müsse.
Diese Entwicklung bzw. Gefahr passe ins Bild, dass die Bundesregierung
offenbar erwäge, die Krankenkassenbeiträge noch in
diesem Jahr zu erhöhen.