Sind die Beiträge der gesetzlichen Krankenkasse zu hoch?

Freiwillig Versicherte bei der gesetzlichen Krankenkasse zahlen bei Einkünften aus Vermietung, Verpachtung und Kapitalerträgen offenbar zu hohe Beträge. Darauf weist zumindest der Fall eines gesetzlich Versicherten aus Niedersachsen hin. In dem Fall geht es um die Techniker Krankenkasse, jedoch könnte dies auch auf andere gesetzliche Krankenkassen zutreffen.

Der freiwillig Versicherte beklagte die Art und Weise, wie die Berechnung seiner Beiträge zur Versicherung erfolgte. Anscheinend ist auf den Formularen zur Berechnung der Beiträge eine unpräzise oder falsche Formulierung gewählt worden. Es ist beispielsweise nicht genau festgelegt, ob die Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung als Bruttomiete (also inklusive Nebenkosten) oder lediglich als Nettomiete angegeben werden müssen. Die Techniker Krankenkassen in Niedersachsen ist der Ansicht, dass die Bruttoeinnahmen angegeben werden müssten. Der klagende Versicherte hält aber genau das für rechtswidrig. Da die Nettomiete nach Abzug aller Kosten wesentlich geringer ausfällt, würde eine Angabe der Nettomiete die Beitragskosten senken, beziehungsweise die Bruttomiete würde diese eben erhöhen. Dass die Krankenkasse auf der Angabe der Bruttomiete beharrt, ist leicht zu durchschauen. Nun müsste ein Gericht prüfen, ob der Kläger im Recht ist und das Angeben der Bruttomiete rechtswidrig sein könnte.

Ob der Fall wirklich vor Gericht kommt, ist derzeit aber noch nicht sicher. Fakt ist jedoch, dass die Krankenkassen mit der Berechnung der Bruttomieten erheblich mehr eingenommen haben, als wenn sie lediglich die Nettomieten ein berechnet hätten. Sollte ein Gericht entscheiden, dass dieses Vorgehen nicht rechtens gewesen sein sollte, müssten enorme Summen an die freiwillig versicherten zurückgezahlt werden. Bis es soweit sein könnte, muss der Fall erst einmal vor Gericht ziehen oder die Krankenkassen diese Praktik freiwillig ändern.