Zinsniveau

Zinsniveau
Niedrige Zinsen – für Bauherren ein Paradies! Für die PKV und ihre Versicherten stellt das derzeitige Zinsniveau eine Herausforderung dar!

Glaubt man den aktuellen Zahlen, dann hat die PKV rund 140 Milliarden Euro auf der hohen Kante. Jedoch hemmt das anhaltend niedrige Zinsniveau die Steigerung des Kapitalstocks, was wiederum zu steigenden Prämien der Versicherer führen könnte.

Fakt ist, dass sich die niedrigen Zinsen in den Bilanzen der Versicherer niederschlagen.

Trotzdem wollen die privaten Krankenversicherer den Rechnungszins der Branche nicht reduzieren. So erklärte es zumindest Verbandsdirektor der PKV Dr. Volker Leienbach und fügte an, dass es keinerlei Überlegungen dieser Art gebe.

Darüber hinaus lägen dem Verband keine Hinweise vor, dass die dafür zuständige Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht etwa beabsichtigen würde, den Rechnungszins in der Kalkulationsverordnung zu senken.

Folge einer Absenkung des Rechnungszinses wäre, dass ab 2012 eine Beitragserhöhung in der PKV notwendig würde. Experten sprechen in diesem Zusammenhang von einer Erhöhung der Beiträge von bis zu acht Prozent.

Allerdings ist derzeit klar, dass, unabhängig von einer branchenweiten Änderung des Höchstrechnungszinses, die einzelnen Unternehmen selbst entscheiden müssen, wie sie auf die Entwicklung auf den Kapitalmärkten reagieren. Ihnen steht insofern offen, auch mit einem niedrigeren Zins zu arbeiten bzw. zu kalkulieren.

Dies hätte dann zur Folge, dass der Kunde eine Erhöhung der Prämien in Kauf nehmen müsste, was wiederum einen Nachteil im Wettbewerb mit sich bringen würde. Laut dem PKV Verband gibt es derzeit keine Übersicht, wie viele Versicherer erwägen, den Unternehmenszinssatz zu senken.

Zudem haben die fallenden Zinsen einen weiteren Effekt. So müssen die Versicherer von der Differenz zwischen Rechnungszins und tatsächlich erzielter Rendite 90 Prozent in die Reserven stecken, die für die Abfederung des Beitragsanstiegs im Alter verwendet werden.

Klar scheint, dass die Kunden langfristig mit negativen Veränderungen leben müssen – entweder über allgemeine Prämienerhöhungen oder über einen stärkeren Beitrag für ältere Kunden.

Inwieweit der Branche es gelingt, das niedrige Zinsniveau ohne „Schrammen” für sich und ihre Versicherten zu überstehen, bleibt abzuwarten.

Artikel eingestellt am in der Rubrik Versicherung allgemein.

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