Bei GutGuenstigVersichert verwenden wir Cookies, um unsere Inhalte einfach und effektiv nutzbar zu gestalten.
Die genauen Funktionen lesen Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Jetzt wird es immer bunter – die Praxisgebühr soll
nun bei jedem Arztbesuch fällig werden!
So zumindest, wenn es nach dem Willen des Vorsitzenden der
CDU/CSU-Mittelstandsvereinigung, Josef Schlarmann, geht. Dieser hatte
in der „Bild“-Zeitung vom Freitag gefordert, die
Praxisgebühr von zehn Euro pro Quartal durch eine sozial
abgefederte, deutlich niedrigere Praxisgebühr pro Arztbesuch
zu ersetzen.
Seiner Ansicht nach müsse auch der Patient jetzt Verantwortung
übernehmen, um die Kostenexplosion im Gesundheitswesen in den
Griff zu bekommen. Mit dieser Maßnahme will er die Zahl der
Arztbesuche deutlich senken und die Kostenexplosion in den Griff
bekommen.
Dies stößt aber bei der Bundesregierung auf
Ablehnung. Insbesondere lies eine Sprecherin des
Bundesgesundheitsministeriums am Freitag zu einem entsprechenden
Vorstoß der Mittelstandsvereinigung der Union verlautbaren,
dass es in der Regierung „keinerlei Überlegungen
dieser Art“ gebe.
Weiter wurde ausgeführt, dass die schwarz-gelbe Koalition sich
in ihrem Maßnahmenpaket zur Reform des Gesundheitswesens ganz
bewusst dagegen entschieden habe, die Patienten durch eine
zusätzliche Praxisgebühr weiter zu belasten.
Kritik kam derweilen durch die Opposition. So sagte der
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, dass eine Praxisgebühr
bei jedem Arztbesuch vor allem „alte und arme
Menschen“ treffe. Vielmehr müsste eine bessere
Vorbeugung und Versorgung durch Hausärzte erfolgen, damit
„überflüssige Behandlungen“
ausgeschlossen werden.
Ebenfalls Kritik kam aus dem Lager der Grünen. Die
Unions-Mittelstandsvereinigung ziele vor allem darauf ab, die
Gesundheitskosten weiter zu privatisieren, wobei die heutige
Praxisgebühr bereits kontraproduktiv sei, weil sie vor allem
sozial Benachteiligte vom Arztbesuch abhalte.
Noch scheint an dem Vorschlag nichts dran zu sein. Allerdings bleibt
fraglich, ob dies so bleibt. In Zeiten des „großen
Sparens“ ist und bleibt alles möglich.
Artikel eingestellt am 03.08.2010 in der Rubrik Sonstiges.