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Pflegevorsorge früh genug treffen!

Pflegevorsorge früh genug treffen!

Deutschland wird, bedingt durch den demografischen Wandel, alt. Deswegen wird das Thema Pflege im Alter immer wichtiger – und in der Praxis wird dies zu einem immer größeren Problem, da viele Deutsche in der Blütezeit ihres Lebens gar nicht darüber nachdenken, was mit ihnen geschieht, wenn sie irgendwann auf Hilfe angewiesen sind.

Denn bereits heute ist jeder Dritte über 80 Jahren pflegebedürftig. "Pflegebedürftigkeit" definiert sich laut dem Bundesministerium für Gesundheit folgenermaßen: "Pflegebedürftig sind Personen, die wegen einer körperlichen, geistigen oder seelischen Krankheit oder Behinderung in erheblichem oder höherem Maße der Hilfe bedürfen". Die Bestimmungen des Pflegegesetztes lauten weiter, dass Personen erfasst sind, die aufgrund ihrer körperlichen, geistigen oder seelischen Krankheit oder Behinderung im Bereich der Körperpflege, der Ernährung, der Mobilität und der hauswirtschaftlichen Versorgung auf Dauer, mindestens aber für vorraussichtliche sechs Monate, in erheblichem oder höherem Maße Hilfe bedürfen.

Die gesetzlichen Leistungen, die eventuell in die spätere Pflege fließen sollen, decken in den meisten Fällen aber nur den absoluten minimalen Grundbedarf der nötigen Leistungen. Laut einer Umfrage glauben aber 28 Prozent der Deutschen, dass eine zusätzliche Versicherung für den Pflegefall nicht nötig sei. Die Umfrage, an der tausend Personen ab 18 Jahren teilnahmen, kam zu weiteren Ergebnissen. 24 Prozent der Befragten waren sich unsicher, was eine "richtige" Vorsorge bedeutet. 23 Prozent der Teilnehmer an der Umfrage kümmerten sich demnach um private Rücklagen, um im Alter auf ein finanzielles Polster zurückgreifen zu können. Fünf Prozent der Befragten gingen laut der Auswertung davon aus, nicht zu einem Pflegefall zu werden. Leider war für 34 Prozent das Thema "Pflege" ein Tabuthema im Freundes- und Familiekreis – viel zu viele, die sich keine Gedanken machen und Gefahr laufen, später in Altersarmut zu versinken oder zur vor allem finanziellen Last ihrer Angehörigen zur werden. Vor allem Frauen sind von Altersarmut und Pflegebedürftigkeit betroffen, was mit der durchschnittlich fünf Jahre höheren Lebenserwartung und der niedrigen Rente aufgrund niedriger Beitragszahlungen zusammenhängt. Erst die seit 2013 geltenden Unisex-Tarife ist der Rentenbeitrag für Frauen dem für Männer angeglichen worden.

Die Befragung ergab, dass nur 14 Prozent der tausend Teilnehmer eine private Pflegezusatzversicherung abgeschlossen hatten. Eine solche Zusatzversicherung zahlt im Pflegefall Pflegegeld oder gewährt Zuschüsse für ambulante oder stationäre Pflege.

Auch dem Staat ist bewusst, dass die aktuelle Lage der Pflegevorsorge nicht ausreicht und fördert deswegen Pflegezusatzversicherungen seit Anfang 2013 mit dem "Pflege-Bahr" (wir berichteten bereits). Der Grundgedanke, der hinter dieser Förderung steht, ist vor allem der Anreiz, eine zusätzliche Pflegeversicherung abzuschließen. Nach verhaltenem Start der in Anspruchnahme des Angebots, soll der "Pflege-Bahr" laut Versicherungsinformationen nun so langsam an Fahrt aufgenommen haben – circa 1600 Abschlüsse von Pflegezusatzversicherungen pro Arbeitstag seien es aktuell.

Festzuhalten bleibt, dass eine private Pflegezusatzversicherung (vor allem für Frauen) sehr zu empfehlen ist, damit ein unbeschwertes Leben und eine lückenlose Pflege im Alter gewährleistet sind.

Artikel eingestellt am in der Rubrik Kapital & Finanzen.

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