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Die Wirtschaft boomt
– aber auch die Krankenstände in Deutschland steigen!
Dies ist zumindest das Ergebnis einer Analyse des Bundesverbandes der
Betriebskrankenkassen (BKK). Nach deren Auswertungen meldeten sich
zwischen Januar und September im Monatsdurchschnitt vier Prozent der
Berufstätigen krank, was wiederum eine Steigerung seit 2007 um
jährlich 0,1 Prozent darstellt.
Insbesondere psychische Leiden nahmen deutlich zu, wobei laut
BKK-Gesundheitsreport Arbeitnehmer doppelt so häufig wie noch
vor zwanzig Jahren daran erkranken.
Aus Sicht der Krankenkassen sind zum Einen die zunehmend belastenden
Arbeitsbedingungen und zum Anderen die demografische Entwicklung daran
schuld. Vor allen Dingen habe die Erwerbstätigkeit der
über 55-Jährigen in den letzten zehn Jahren um 49
Prozent zugenommen.
Besonders stark betroffen sind Arbeitnehmer mit körperlich
belastenden Tätigkeiten wie in Bau- und Metallberufen. Auch im
Bereich der Gebäudereinigung und Verkehrsberufen schlagen die
Ausfallzeiten der über 55-Jährigen verstärkt
zu Buche.
Darüber hinaus sei auch bei höher qualifizierten
Berufen ein Aufwärtstrend bei den Fehlzeiten zu erkennen. So
sei z.B. jeder achte männliche Ingenieur über 55
Jahre alt und erkrankte 2009 im Schnitt rund 18 Tage im Jahr, was
ebenfalls eine Verdopplung der Krankheitstage im Vergleich zum Vorjahr
darstelle.
Als mögliche Ursachen wurden ständig wachsenden
Leistungsanforderungen und Restrukturierungen der Unternehmen genannt.
Getoppt wurde dieses Ergebnis allerdings noch durch die deutlichere
Entwicklung bei den Rechnungskaufleuten oder Datenverarbeitern
über 55 Jahren. Hier schnellte die Krankheitsrate von etwa
vier Tagen auf 19,4 Arbeitsunfähigkeitstage.
Klar wurde auch, dass körperliche Belastung und mangelnde
Bewegung nicht nur älteren Arbeitnehmern sondern auch
jüngeren Berufstätigen zunehmend zu schaffen macht.
Insgesamt meldeten sich seit Jahresbeginn 63 Prozent der
Mittdreißiger aufgrund von Rückenproblemen
arbeitsunfähig. Dies bedeutet, dass jeder zehnte Mann zwischen
15 und 25 Jahren und jede siebte junge Frau hiervon betroffen und in
ärztlicher Behandlung war.
Artikel eingestellt am 03.11.2010 in der Rubrik Sonstiges.