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Immer weniger Abschlusszahlen für Lebensversicherungen

Immer weniger Abschlusszahlen für Lebensversicherungen

Lange Jahre war die Lebensversicherung die klassische Absicherung für die Deutschen. Knapp 92 Millionen Lebensversicherungsverträge gibt es derzeit. Eine hohe Anzahl, doch die Zahlen sind rückläufig. 2011 waren es noch 94 Millionen, 2012 immerhin noch 93 Millionen. Läuft das Modell der Versicherung tatsächlich aus?

Von solchen Theorien möchte Alexander Erdland, Chef des Versicherungsverbandes, nichts wissen. Er behauptet, die Menschen wollten weiterhin auf das alt bewährte Modell zurück greifen, weil sie Produkte wollten, die sie ruhig schlafen ließen. Doch die Zahlen sagen dennoch etwas anderes: Das Neugeschäft mit regelmäßigen Beträgen ging in 2013 um 13,1 Prozent zurück. Geschäfte mit Einmalbeträgen hingegen zogen im vergangenen Jahr an. Dies war auch der Grund, weshalb die Einnahmen der Lebensversicherungen, Pensionskassen und Pensionsfonds um 4 Prozent auf 90,8 Milliarden Euro ansteigen konnten.

Dieses Plus sollte die Versicherer aber nicht über die Tatsache hinweg täuschen, dass die klassische Lebensversicherung ihre Sympathien in der Bevölkerung verspielt hat. Der Lebensversicherungsbranche geht es schlecht, weshalb die Bundesregierung nun das umstrittene Reformpaket schnüren will. Niedrigzinsen, Veränderung der Regulierung und der demografische Wandel sind laut Experten Schuld an der schlechten Lage. Weiterhin befürchten die Experten, dass die Pläne der Bundesregierung nicht grade zu Sympathiezuwachs führen werden: Die Neuerungen der Regierung würden immerhin bewirken, dass den Versicherten keine Anteile der Überschusseinnahmen mehr zustünden und sie somit weniger von Lebensversicherungen profitieren könnten. Und an den Plänen der Regierung tragen die Versicherer selbst auch Schuld: seit 2008 versuchen Verband und Unternehmen sowohl Politik als auch Bürger zu überzeugen, dass Regeländerungen notwendig sind, um die klassische Lebensversicherung zu erhalten.

Nach der massiven Kritik an den neuen Plänen der Regierung bezüglich der Lebensversicherungen von Verbraucherschützern und Opposition sehen nun auch die Versicherer selbst den Neuerungen nicht mehr ganz so positiv entgegen. Man habe die Sorge, dass hier zu viel versucht werde und zu viele Einschränkungen in die Regelungen gepackt würden, so Erdland. Vor allem bemängelte die Branche die Gegenforderungen, die die Regierung an sie stellt, wenn sie die Neuerungen umsetzt. Die Regierung überlegt zur Zeit, die Kunden stärker an den Risikogewinnen zu beteiligen.

Scheint, als ob die Pläne der Regierung insgesamt noch einmal überdacht werden müssen, bevor endgültige Entscheidungen gefällt werden.

Artikel eingestellt am in der Rubrik Kapital & Finanzen.

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