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Das Virus aus dem Reich der Scheiche

Das Virus aus dem Reich der Scheiche

Das sogenannte Mers-Virus wird von Gesundheitsexperten mit Sorge betrachtet. Momentan verbreitet sich die Krankheit in Saudi-Arabien – könnte das Virus auch zu uns gelangen? Und wie gefährlich ist es tatsächlich?

Das Mers-Virus, das 2012 zum ersten Mal in Saudi-Arabien auftrat, beschäftigt die Gesundheitsexperten auf der ganzen Welt. "Mers" steht für "Middle East Respiratory Syndrome" und tritt seit seiner ersten Entdeckung immer wieder auf der arabischen Halbinsel auf. Mittlerweile haben Forscher heraus gefunden, dass vor allem Kamele ein natürliches Depot des Erregers bilden. Das Virus konnte in den Tieren nachgewiesen werden, allerdings zeigten sie keine Symptome der Erkrankung. Vermutet wird, dass Menschen sich mit dem Virus infizieren, indem sie das Fleisch der Nutztiere verzehren oder die unbehandelte Milch trinken. Wie genau die Übertragung aber funktioniert und woher der Erreger konkret stammt, konnte jedoch noch nicht bewiesen werden. Weiter vermuten Forscher der Weltgesundheitsorganisation, dass auch andere Tiere die Erreger in sich tragen könnten, so zum Beispiel Schweine oder wilde Vögel. Problematisch ist, dass sich das Virus auch schon von Mensch zu Mensch übertragen hat – allerdings ist dies bis jetzt selten vorgekommen, weil dafür ein sehr enger Kontakt nötig ist.

Das Mers gehört zu der Familie der Coronaviren, die für die unterschiedlichsten Krankheiten verantwortlich sein können. So reicht das Spektrum von lediglich leichtem Schnupfen bis hin zu dem gefährlichen Sars, das für viele Todesfälle verantwortlich war. Mers kann grippeähnliche Symptome auslösen und in schlimmen Fällen zu Lungenentzündungen oder Nierenversagen führen. Die Sterberate ist relativ hoch: rund 30 Prozent der Infizierten erliegen dem Virus. Seit 2012 hat die Weltgesundheitsorganisation 500 Infektionen in 17 verschiedenen Ländern erfasst, 145 Menschen starben daran. Hauptsächlich lebten die Infizierten im nahen Osten, aber auch in Afrika, Europa und Amerika sind schon Fälle aufgetreten. Allerdings hatten sich alle Erkrankten zuvor im Nahen Osten aufgehalten.

Die Gesundheitsexperten auf der ganzen Welt sorgen sich nun wegen des Virus, da die Sterberate mit 30 Prozent ziemlich hoch ist. Falls sich das Virus weiter entwickelte und leichter von Mensch zu Mensch übertragbar würde, befürchteten die Experten eine Pandemie. Bis jetzt haben die Forscher allerdings noch keine Anhaltspunkte für eine gefährliche Mutation. In Deutschland besteht noch kein Grund zur Sorge, dennoch ist es wichtig, das Virus einzudämmen, damit die Viren keine Chance bekommen, sich zu verändern und gefährlicher zu werden.

Artikel eingestellt am in der Rubrik Sonstiges.

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