Im Hinblick auf die verschiedenen favorisierten Lösungsansätze teilen sich die interviewten Personen in zwei nahezu gleich große Gruppen auf. Die einen (41%) sind der Ansicht, dass weitere Leistungskürzungen verkraftbar sind, dass dafür aber keine weiteren Beitragserhöhungen vorgenommen werden sollten. Die anderen (43%) sprechen sich gegen Leistungskürzungen aus und wäre bereit dafür höhere Beiträge zu zahlen. Etwas weniger als ein Fünftel der befragten Bundesbürger (17%) enthielten sich ihrer Meinung.
Insgesamt erwarten weit mehr als drei Fünftel (71%) der Befragten langfristig keine Verbesserungen im Gesundheitswesen und lediglich 16 Prozent gehen von positiven Auswirkungen der Reform auf das System aus. Neun Prozent sind der Auffassung, dass die geplante Reform keinerlei Veränderungen zur Folge hat. Mit persönlichen Vorteilen durch die Reform rechnen gerade mal 14 Prozent der interviewten Personen, während mehr als drei Fünftel (62%) Nachteile für wahrscheinlicher halten. Dass die Reform keinen Effekt auf oder für sie hätte, sagten 22 Prozent.
Insbesondere Frauen, die mittleren Altersgruppen und Familien äußerten sich kritisch. Dementsprechend skeptisch stehen 66 Prozent der Frauen sowie 58 Prozent der Männer den zukünftigen Entwicklungen gegenüber und schätzen sie negativ ein. Ebenso sehen es 70 Prozent der 30- bis 49-jährigen. Im Bereich der 60-jährigen und älteren Befragten sind es schon weniger (56%). In den Haushalten mit drei Angehörigen sind es 70 und in denen mit vier oder mehr Personen 67 Prozent. Wohingegen es knapp über drei Fünftel (61%) der Single-Haushalte und 58 Prozent der Zwei-Personen-Haushalte für wahrscheinlich halten, dass die Gesundheitsreform weitere Verschlechterungen mit sich bringt.
Diese repräsentative Umfrage wurde von dem Meinungsforschungsinstitut
TNS Infratest im Auftrag der Continentale Krankenversicherung a.G. durchgeführt.
Artikel eingestellt am 07.06.2006 in der Rubrik Kapital & Finanzen.
Autor: Gerhard Jager.
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