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Alle Jahre wieder – Unfälle zu Weihnachten

Alle Jahre wieder – Unfälle zu Weihnachten

Die Geschenke liegen bereit, das Essen ist im Ofen, der Baum geschmückt und hell erleuchtet. Manche bevorzugen Lichterketten, andere erfreuen sich lieber an echtem Kerzenschein. Die Lichterketten brennen gerne mal die ganze Nacht, bei den Kerzen sind die meisten schon vorsichtiger, aber manchmal auch nicht vorsichtig genug.Und auf einmal: Der Baum fängt Feuer.

Die trockenen Äste brennen schnell, die Vorhänge am Fenster daneben ebenso. Und das Weihnachtsfest endet im Chaos. Dabei ist ein brennender Baum alles andere als lustig. Die ätherischen Öle in den Nadeln und die Harze im Stamm sowie die nah beieinander gelegenen Äste ermöglichen eine rasend schnelle Ausbreitung des Feuers, eine regelrechte Explosion, schnell gerät die Situation außer Kontrolle.

Doch was sollte man beim Aufstellen und dekorieren des Baumes beachten, um eine solche Katastrophe möglichst zu vermeiden? Und falls es doch passieren sollte: Übernimmt die Versicherung den durch den Brand entstandenen Schaden?

Entscheidet man sich für einen romantischen Weihnachtsbaum mit echten Kerzen, sollte man einige Vorsichtsmaßnahmen treffen. Die wichtigste Regel lautet: Brennende Kerzen niemals unbeaufsichtigt lassen. Auch wenn es nur für drei Minuten ist – ein Windhauch genügt und die Tanne steht in Flammen. Beim Aufstellen der Kerzen sollte man zudem beachten, sie in aufrechter Position mit entsprechenden Halterungen in weitem Abstand zu den über ihnen liegenden Ästen zu befestigen. Außerdem wird empfohlen, die Kerzen stets von oben nach unten anzuzünden und beim Ausblasen genau anders herum zu verfahren. Des Weiteren sollte man noch darauf achten, dass der Baum in genügendem Abstand zu anderen leicht entflammbaren Gegenständen aufgestellt wird. Ob Gardinen, Zeitungen oder Möbelstücke – je freier der Baum steht, desto größer die Chance, dass ein eventuelles Feuer nicht auf andere Gegenstände übergreift. Eigentlich sollte es kaum nötig sein, dies zu erwähnen, aber man sollte kleine Kinder und Haustiere von einem Baum mit echten Kerzen fern halten. Beim spielen und toben passiert es leicht, dass ein Weihnachtsbaum zum umstürzen und brennen gebracht wurde. Also auch hier – Aufsicht ist unvermeidlich. Ein Tipp von Experten: wenn man auf echte Kerzen am Baum nicht verzichten möchte, sollte man Löschmaßnahmen griffbereit haben. Ein gefüllter Wassereimer, Feuerlöscher oder Pulverlöscher (im Baumarkt erhältlich) hinter dem Sofa versteckt können so manch gefährliche Situation schnell entschärfen. Trotzdem sollte man die Feuerwehr rufen, um sicherzugehen, dass kein Gegenstand mehr glimmt, alle sollten das Haus verlassen, damit keine Giftstoffe eingeatmet werden können.

Nicht nur Kerzen, auch elektrische Lichterketten bergen einige nicht zu unterschätzende Gefahren. Schon bei dem Kauf einer Lichterkette sollte man auf bestimmte Dinge achten. Zunächst sollte man immer danach schauen, dass die Lichtquelle mit einem „GS“-Zeichen (Geprüfte Sicherheit) versehen ist. Außerdem sollte die Packungsaufschrift verständlich und die Herstellerangaben vollständig sein. Der TÜV warnt explizit vor Lichterketten, die einen Preis von fünf Euro unterschreiten, da es bei billigen Produkten überproportional zu Problemen kommt. Billigprodukte bergen nämlich oft die Gefahren von Stromschlägen und Überhitzung. Normalerweise dürfen Lichterketten während des Betriebs eine Temperatur von 90 Grad Celsius nicht überschreiten. Im Jahr 2008 hatte eine bundesweite TÜV-Prüfaktion allerdings Ketten gezeigt, die Spitzenwerte von 359 Grad Celsius erreichten – an einem trockenen Baum wie eine offene Feuerquelle. Benutzt man eine Kette vom Vorjahr, sollte man sie auf jeden Fall vor dem Aufhängen nach Schäden untersuchen. Kabelbruch oder kaputte Birnchen sind nicht zu empfehlen, in diesem Fall sollte man sich lieber eine neue Kette zulegen. Neben der Wartung der Lichterketten sollte man natürlich auch bei der Anbringung auf einige Dinge achten. Es ist nicht empfehlenswert, mehrere Ketten auf einmal in eine Steckdose zu stecken, also keine endlosen Ketten von Mehrfachsteckdosen aneinander bauen. Nachts und bei Abwesenheit sollten die Lichterketten natürlich vom Netz genommen werden. Trafo und LED-Lampen sind besonders sicher. Der Trafo regelt die Spannung auf 12 Volt herunter und LED-Lampen werden nicht heiß. Trotz aller Regeln empfiehlt es sich auch bei einem mit Lichterketten geschmückten Baum, Löschmaßnahmen bereitzuhalten. Im Falle der elektrischen Ketten aber bitte kein Wasser, sondern lieber Löschpulver oder ein Feuerlöscher.

Sollte es trotz Beachtung aller empfohlenen Maßnahmen trotzdem zu einem Brand kommen und dadurch Schäden in der Wohnung entstehen, ist es erfreulich, wenn man dagegen auch finanziell abgesichert ist. Dabei spielen drei Policen eine wichtige Rolle: die Haftpflicht-, die Wohngebäude- und die Hausratsversicherung. Die Haftpflicht, weil sie für Schäden am Eigentum anderer aufkommt, die Wohngebäude, da sie die Schäden am eigenen Haus abdeckt und die Hausratsversicherung, da sie auch Geschenke und andere Gegenstände absichert. Bei alten Versicherungstarifen gilt ein brennender Baum als „grob Fahrlässig“, die Versicherung kommt in solchen Fällen nicht für den entstandenen Schaden auf. Die teure Konsequenz: der Betroffene bleibt auf dem Schaden sitzen. Die neuen Verträge regeln das anders. Hier kommt es auf das eigene Verschulden der Situation an – eine Chance auf Erstattung bleibt bestehen. Je nach Grad des Verschuldens kann der Versicherer die Leistungen kürzen. Wenn man jedoch alle Sicherheitsregeln beachtet hat und dies auch nachweisen kann, kommt der Versicherer für die Schäden auf – und Weihnachten ist wenigstens in finanzieller Hinsicht gerettet.

Nun sollte man keine Schreckensszenarien für die Feiertage entwerfen und nicht übermäßige Angst vor Bränden haben und jede Minute völlig angespannt den Baum kontrollieren. Doch die Sicherheitshinweise sollten unbedingt beachtet werden, damit das frohe Fest unbeschadet überstanden wird und es in schöner Erinnerung behalten wird.

In diesem Sinne wünscht GutGuenstigVersichert allen Lesern ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Start in das neue Jahr 2014.

Artikel eingestellt am in der Rubrik Versicherung allgemein.

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