Start

Akupunktur und chinesische Heilmedizin

Akupunktur und chinesische Heilmedizin

In den letzten Jahrzehnten haben viele Menschen besondere Behandlungs – und Heilmethoden als Alternative zur klassischen Schulmedizin für sich entdeckt: Vor allem Akupunktur und damit verbunden die traditionelle chinesische Heilmedizin konnten sich als Therapie etablieren. Im Folgenden soll erläutert werden, worum es sich bei den Methoden handelt und was sie bewirken. Die traditionelle Chinesische Heilmedizin (TCM) ist ein komplexes Medizinsystem, dessen Grundlagen gemäß alter Schriften vor mehr als 2000 Jahren gelegt wurden. Ausgrabungsfunde deuten aber darauf hin, dass es akupunkturähnliche Vorgehensweisen, zum Beispiel mit Steinnadeln und Fischgräten, schon wesentlich länger gibt. Auch planzenkundliche Heilverfahren reichen bis in die steinzeitliche Vergangenheit zurück. Erste Erfahrungen mit Akupunktur machten Europäer im 16. Jahrhundert im Zuge der Jesuitenmissionen in Europa.

Der Grundgedanke, auf den die chinesische Medizin aufbaut, ist das "Qi", meist übersetzt mit Kraft, Energie, welches die gesamte Natur und alle Lebewesen durchströmt. Dabei polarisiert das "Qi" stets zwischen hell und dunkel, kalt und warm, trocken und feucht. Solange sich diese polaren Gegensätze in einem Gleichgewicht befinden, ist der Mensch gesund. Geraten die Gegensätze, die auch "Ying" und "Yang" genannt werden, in ein Ungleichgewicht, erkrankt der Mensch. Die klassischen Verfahren der TCM, die zum Ziel haben, das "Qi" wieder ins Gleichgewicht zu bringen, sind die klassische Akupunktur, Arzneien, Bewegungsübungen, Massagen und Diätetik.

Dabei spielt die Akupunktur in Westeuropa die größte Rolle, sie hat sich hier schon durchgesetzt und auch weiterentwickelt. Ihre bewiesene Wirkung, vor allem aber ihr großer Vorteil, keine Nebenwirkungen hervorzurufen, haben dazu beigetragen, dass auch viele Deutsche die Akupunktur als Unterstützung der Genesung nutzen. Akupunktur verspricht Erfolg bei vielen verschiedenen Krankheitsbildern, dazu zählen Allergien, Heuschnupfen, rheumatisch Beschwerden und viele Schmerzerkrankungen.

Um die Wirkungsweise der Akupunktur zu verstehen, muss man vom "Qi" und den schon erwähnten Gegenpolen ausgehen. Durch die Reizung bestimmter Punkte auf den "Meridianen" (Kanäle, die den Körper durchziehen und durch die das Qi fliesst) werden Störungen im Körperinneren beseitigt oder zumindest gelindert. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten der Durchführung: klassischerweise werden Nadeln zu Reizung genutzt, eine andere Art ist aber zum Beispiel die Reizung durch Wärme (Moxibustion), Druckausübung mit dem Finger (Akupressur), oder dank moderener Technologie auch eine sogenannte Laserakupunktur.

Bei der Akupunktur liegen die punktierten Körperstellen oft weit vom eigentlichen Schmerzherd entfernt, da der gesamte Körper von den Meridianen durchzogen wird und der Arzt somit eine Gesamtbehandlung durchführen muss, um den kompletten Kreislauf des Körpers zu stabilisieren.

Der Gedanke, mit Nadeln gestochen zu werden, bereitet vielen Menschen eher Unbehagen, allerdings sind die Akupunkturnadeln sehr fein, sodass der Einstich kaum zu spüren ist, jedenfalls weniger, als eine Injektion mit einer Spritze. Auch für Kinder ab circa acht Jahren ist eine Akupunkturbehandlung möglich. Die Behnandlung mit Lasern ist sogar komplett schmerzfrei.

Die Ohrakupunktur ist eine Sonderform der klassischen Methode. Die gesamte Ohroberfläche stellt eine Reflexzone dar, auf die die Organe des Körpers reagieren. Reizt man, zum Beispiel durch Akupunkturnadeln, bestimmte Stellen an den Ohren, können Störungen und Schmerzen an den jeweiligen Organen oder Körperteilen behandelt und beseitigt werden. Auch an den Ohren kann die moderne Lasermethode eingesetzt werden.

Bei der relativ neuen Methode der Laserakupunktur handelt es sich um eine schmerzfreie Variante der klassischen Akupunktur. Dabei werden die Punkte statt mit Nadeln mit einem Laser gereizt und stimuliert.

Die Kosten für Akupunkturbehandlungen übernehmen gesetzliche Krankenkassen nicht in allen Fällen. Seit 2007 gehört die Behandlung in bestimmten Fällen zum Leistungskatalog: Bei Schmerzbehandlung chronischer Erkrankungen der Lendenwirbelsäule oder des Kniegelenks werden die Kosten zum Beispiel übernommen, vorausgesetzt, die Schmerzen halten schon seit über einem halben Jahr an. Eine weitere Voraussetzung ist, dass die Behandlung von einem Arzt übernommen werden muss. Lässt man sich von einem Heilpraktiker behandeln, muss man die Kosten selbst tragen. Außerdem kann man sich nur bis zu 15 Mal in einem Jahr behandeln lassen. Wenn man also gute Erfahrungen mit Akupunktur gemacht hat und häufiger davon profitieren will, lohnt sich eine zusätzliche Versicherung.

Artikel eingestellt am in der Rubrik Krankenzusatzversicherung.

Autor: .