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Private Krankenversicherung: Provisionsdeckel für Vermittler

Private Krankenversicherung: Provisionsdeckel für Vermittler
Zum Ende der 43. Kalenderwoche hat der Deutsche Bundestag ein Gesetz beschlossen, welches unter anderem eine maximale Provisionshöhe für die Vermittlung privater Krankenversicherungen vorsieht. Zudem soll der Vermittler ab April 2012 für neu abgeschlossene Verträge mit seiner Provision für fünf Jahre haften, statt, wie bislang, für 12 Monate. Das bedeutet: Kündigt der Kunde seinen Vertrag vor Ablauf dieser Frist, muss der Vertreter seine Provision anteilig zurückzahlen.

Der Gesetzgeber will mit diesem Gesetz einmal mehr den Verbraucher schützen. In der Vergangenheit gab es große Vertriebsorganisationen, die unverhältnismäßig hohe Provisionen kassierten und regelmäßig gezielt ihren Kunden empfahlen die Gesellschaft zu wechseln um damit erneute Provisionseinnahmen zu generieren.

Das dies nicht im Sinne der Kunden sein kann, lässt sich unschwer erahnen. Erstens führen überhöhte Provisionen zu höheren Kosten, die letzlich die Versichertengemeinschaft zu tragen hat und zweitens macht auch der ständige Wechsel des Versicherers in den wenigsten Fällen für den Kunden Sinn, sondern nützt einzig dem Vermittler.

Leider müssen viele ehrlich arbeitende kleine Vermittler wieder einmal unter Auswirkungen leiden, die von wenigen schwarzen Schafen der Branche verursacht werden. Das Problem ist dabei weniger die Maximierung der Provision sondern die lange Haftung für diese. In den seltensten Fällen ist es nämlich die Schuld des kundenorientiert arbeitenden Vermittlers, dass ein Kunde seinen Vertrag kündigt. Die meisten Kündigungen resultieren vielmehr aus der Unzufriedenheit des Kunden mit dem Versicherer, z.B. weil dieser die Beiträge anhebt oder sich in einem Schadenfall querstellt.

Der Eingriff des Gesetzgebers in die Provisionsregelungen wird vom Verband der Versicherer begrüßt. Den meisten Versicherern waren die Provisionsexzesse und die provisonsgetriebene Umdeckung von Verträgen selbst schon lange ein Dorn im Auge.

Artikel eingestellt am in der Rubrik Gesetze & Paragraphen.

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