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Zusatzbeiträge könnten erheblich steigen

Zusatzbeiträge könnten erheblich steigen

Den gesetzlich Versicherten in Deutschland droht eine erhebliche Erhöhung der Zusatzbeiträge. Statt 0,9 Prozent könnte sich der Betrag auf 1,7 Prozent fast verdoppeln. Die Kassen nennen die Reformen als Grund.

Die Verdopplung der Zusatzbeiträge könnte laut Aussage der Kassen bis 2018 stufenweise erfolgen. Dies würde bedeuten, dass die Beiträge zur gesetzlichen Krankenkasse stetig steigen werden. Reformen im Gesundheitswesen sorgten dafür, dass die finanzielle Belastung der Kassen wieder steigen wird, so Christian Zahn, Vorsitzender des Verbandes der Ersatzkassen. Zu den Reformen gehörten beispielsweise die Verbesserung der ärztlichen Versorgung auf dem Land, die Krankenhausreform und das Präventionsgesetz.

Das große Problem an der Sache: Erhöhungen des Beitrages gehen nur zu Lasten der Arbeitnehmer, da der Satz für Arbeitgeber festgesetzt ist und der Zusatzbeitrag allein von den Versicherten getragen werden muss. Zahn fordert von der Politik, die aktuelle Lage zu überdenken. Die Reformpakte müssten verlässlich und gerecht finanziert werden. So sollte der Arbeitgeber ebenfalls an den Erhöhungen beteiligt werden und somit den Arbeitnehmer entlasten.

Erst seit Jahresbeginn gibt es den festgesetzten Beitragssatz von 14,6 Prozent, der zur einen Hälfte vom Arbeitnehmer und zur anderen Hälfte vom Arbeitgeber gezahlt wird. Hinzu kommt der Zusatzbeitrag, den jede Kasse abhängig von ihrer finanziellen Situation festlegen darf und der allein vom Arbeitnehmer getragen wird. Viele der gesetzlichen Kassen in Deutschland haben den Zusatzbeitrag zur Zeit auf 0,9 Prozent gesetzt. Das entspricht auch den Beiträgen aus den Vorjahren, damals lag der Satz bei 15,5 Prozent. Weniger Kassen senkten den Zusatzbeitrag auf 0,8 oder weniger. Bislang nehmen nur 7 der insgesamt 123 Krankenkassen einen höheren Zusatzbeitrag. Den Versicherten steht es in einem solchen Fall aber frei, die Kasse zu wechseln. In manchen Fällen bedeutet das eine Ersparnis von mehr als 600 Euro im Jahr. So wird es aber nach Prognose der Kassen eben nicht bleiben können. Die Wahrscheinlichkeit, dass auch andere Kassen nachziehen und die Beitrage erhöhen müssen, um steigende Ausgaben zu decken, ist hoch.

Der Vorsitzende des Verbandes der Kassen Zahn schlägt vor, Teile der Reformkosten mit Geldern aus den Gesundheitsfonds zu decken. Das könnte eine Beitragssteigerung vorerst eindämmen.

Artikel eingestellt am in der Rubrik Gesetzliche Versicherungen.

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