Zins der Lebensversicherung soll konstant bleiben

Der Garantiezins für Lebensversicherungen wird nach neustem Stand wohl auch 2015 niedrig bleiben. Doch die einzig gute Nachricht in dem Abwärtstrend: In den nächsten Jahren wird der Zins wohl wenigstens nicht weiter sinken. Wenn es nach der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV), den Versicherungsmathematikern, ginge, würde der Höchstrechnungszins in der deutschen Lebensversicherung trotz gesunkener Staatsanleihen bis einschließlich 2016 bei 1,25 Prozent verbleiben. Der DAV empfiehlt dieses Vorgehen an das Bundesfinanzministerium, dass die Ratschläge in der Vergangenheit beherzigte.

Begründung für den Vorschlag der DAV beruht auf der aktuellen Gesetzeslage und lautet, dass der Höchstrechnungszins laut Gesetz eine Obergrenze darstelle. Jedes Unternehmen könne dann selbst prüfen, ob es unter Solvency II diese Obergrenze auch ausschöpfen könne, so Rainer Fürhaupter, der Vorstandsvorsitzende des DAV. Durch dieses Vorgehen könne sichergestellt werden, dass Unternehmen sich nicht übernehmen und auch zukünftig konstante Angebote machen können. Bei Solvency II handelt es sich um ein EU-Finanzregelwerk, das am 1. Januar 2016 in Kraft treten soll.

Die Szenarien zur Berechnung des Höchstrechnungszins orientieren sich laut DAV zunächst an der von der Europäischen Zentralbank veröffentlichten Renditen europäischer AAA-gerateter Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit. Von diesen Anleihen werden die Durchschnittsrendite der vergangenen zehn Jahre berechnet. Mit den Durchschnittsrenditen wird dann eine Prognose für die nächsten Jahre gewagt.

Noch vor wenigen Jahren lag der Garantiezins bei der Lebensversicherung bei vier Prozent, doch aufgrund der Niedrigzinsen am Kapitalmarkt sinkt er seit einiger Zeit. Erst zu Jahresanfang war er von 1,75 auf 1,25 Prozent herabgesenkt worden. Die Klassische Lebensversicherung, die Jahrzehnte die beliebteste Langzeitversicherung der Deutschen war, hat somit stark an Attraktivität verloren.