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Wurzelbehandlungen im Fokus: Zahnreport der Barmer GEK

Wurzelbehandlungen im Fokus: Zahnreport der Barmer GEK

Der einmal im Jahr erscheinende Zahnreport der Barmer GEK analysiert den Erfolg von Zahnwurzelbehandlungen. Die Ergebnisse zeigen, dass nicht alle Behandlungen glatt verlaufen. Bei 84 Prozent der Behandelten ist das Ergebnis der Behandlung positiv zu werten, manchmal kommt es aber auch zu schmerzhaften Folgetherapien.

Meistens ist der Karies Schuld, wenn eine Wurzelbehandlung nötig wird. Die Bakterien, die die Zahnsubstanz zerstören, haben sich dann einen Weg ins Innere des Zahns gebohrt und sind bis zu den Kanälen in der Zahnwurzel vorgedrungen. Der mit Gewebe gefüllte Kanal im Zahninneren, auch Pulpa oder Zahnmark genannt, sorgt für die Verbindung mit dem restlichen Körper und den lebenswichtigen Stoffwechsel. Aufgabe des Gewebes ist die Versorgung der Odontoblasten an den Rändern des Wurzelkanals. Die Odontoblasten sind Körperzellen, die die Zahnhartsubstanz bilden. Dringen Bakterien hier ein, dehnt sich das Gewebe aufgrund der Entzündung aus und verursacht starke Schmerzen. Wenn keine rechtzeitige Behandlung erfolgt, können die Konsequenzen noch gravierender sein. Die Entzündung sucht sich einen Weg über die Kieferknochen ins Weichgewebe, in den schlimmsten Fällen können die Bakterien auch das Herz oder Gehirn angreifen und zu schlimmen Erkrankungen führen.

Wenn sich dieses Zahnmark jedoch entzündet, hilft oft nur noch eins: Die Wurzelbehandlung. In diesem Fall wird der Zahn geöffnet und das Mark samt Nervenfasern aus der Wurzel entfernt. Je nach Fall wird der Kanal noch mehrere Male desinfiziert, bevor er mit Füllmaterial versehen und verschlossen wird. So sollen die Bakterien aus dem Körper entfernt werden und der Patient anschließend keine Schmerzen mehr haben.

Der aktuelle Zahnreport der Barmer GEK legte in diesem Jahr den Fokus auf die Wurzelbehandlungen. Die ausgewerteten Daten beziehen sich auf die und 8,6 Millionen Versicherten der Barmer GEK und auf den Zeitraum von 2010 bis 2012. Anschließend werden die Ergebnisse auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet. 2012 unterzogen sich laut dem Bericht rund 6,1 Prozent der Versicherten einer Zahnwurzelbehandlung. Die durchschnittlichen Ausgaben für die Behandlung lagen bei 125 Euro. In rund 84 Prozent der Fälle verursachte der behandelte Zahn in den Folgejahren keine Schmerzen mehr, in den übrigen Fällen waren Folgebehandlungen notwendig. Bei zwei Prozent der Patienten führten Zahnärzte erneute Wurzelbehandlungen durch, bei rund vier Prozent erfolgte eine Wurzelspitzenresektion (chirurgisches Entfernen der Wurzelspitzen) und in elf Prozent der Fälle wurde der Zahn gezogen. Der Report betrachtete auch die Behandlungsart der sogenannten Überkappung, einer Alternative zur Wurzelbehandlung. Hier wird die Wurzel nicht behandelt, sondern das bedrohte Zahnmark von einer Art Abdeckung geschützt. Der Report kam aber zu dem Schluss, dass die Erfolgswahrscheinlichkeit dieser Methode umstritten sei.

Neben den Zahnwurzelbehandlungen ermittelte der Report auch, wie oft die Versicherten generell zum Zahnarzt gingen. 2012 hatten im Schnitt 74 Prozent der Frauen und 66 Prozent der Männer die Möglichkeit der Prophylaxe in Anspruch genommen. Die durchschnittlichen Kosten inklusive Eigenanteil lagen bei den Frauen dabei bei 202 Euro, bei den Männern bei 179 Euro. Ein Zahnersatz kostete aber deutlich mehr: Rund 1300 Euro kostete eine solche Behandlung, wobei der Eigenanteil bei 720 Euro und mehr lag.

Artikel eingestellt am in der Rubrik Krankenzusatzversicherung.

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