Vom Versorgungsstärkungsgesetz profitieren auch privat Versicherte

Vergangenen Woche wurde im Bundestag ein neues Gesetz beschlossen, das die bessere Versorgung gesetzlich Krankenversicherter zum Ziel hat. Aber auch Privatpatienten sollen von den Änderungen profitieren können. Das Versorgungsstärkungsgesetz fördert unter anderem nämlich Praxisöffnungen auf dem Land, wo schon seit einiger Zeit Ärztemangel herrscht.

Bei dem neu beschlossenen Versorgungsstärkungsgesetz geht es in erster Linie darum, gesetzlich Versicherten ein besseres Angebot zu ermöglichen. Bislang mussten Kassenpatienten häufig wesentlich länger auf Facharzttermine warten, als Privatpatienten oder konnten sich auch nur selten Zweitmeinungen vor einer Operation einholen. Mit dem neuen Gesetz soll das der Vergangenheit angehören. Privatpatienten blieben bislang zwar meist von solchen Problemen verschont, aber dennoch bringt das neue Gesetz auch für sie Vorteile mit sich. Da auf dem Land ein akuter Ärztemangel herrscht und es auch dadurch in manchen Regionen zu Versorgungsengpässen kommen kann, sollen durch die neuen Regelungen wieder mehr Ärzte aufs Land geholt werden. Denn ein Ausbau des Versorgungsnetzes an Ärzten in strukturschwachen Regionen ist eines der Kernziele der Reform. Kommunen können sich aktiv an diesem Prozess beteiligen, indem sie medizinische Versorgungszentren gründen – das Gesetz stellt dafür Gelder zur Verfügung.

Die neuen Regelungen sollen ab 1. August 2015 in Kraft treten und haben nicht nur Zustimmung gefunden. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) kritisiert etwa, dass das Anreizmodell um Ärzte zu motivieren eine Praxis auf dem Land zu eröffnen, nicht durchdacht genug sei. Die Reform sieht neben der Förderung von Ärzten in unterversorgten Regionen auch Verbote zur Eröffnung von Praxen in überversorgten Städten vor. Ganz vergessen werde dabei der Aspekt, dass Arztpraxen in Städten häufig Patienten aus dem Umland mitversorgen, bemängelt Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der KBV.