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Berufsunfähigkeitsversicherung – wichtiger denn je

Berufsunfähigkeit
Wer nicht mehr in seinem Beruf arbeiten kann, ist arm dran. Eine Erwerbsminderungsrente gibt es längst nicht immer, und wenn, fällt sie meist so niedrig aus, dass nur noch der Weg zum Sozialamt übrig bleibt.

Wer seinen bis dahin erworbenen Lebensstandard halbwegs halten möchte, braucht daher dringend eine Berufsunfähigkeitsversicherung.

Dabei stehen die Chancen für Jüngere weitaus besser, einen passenden Vertrag zu finden. Mit zunehmendem Alter oder bei bestimmten Erkrankungen wird es schwieriger, einen Versicherer mit günstigen Konditionen zu finden.

FINANZtest hat – zur Erleichterung für Versicherungsnehmer – 92 Angebote für eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit kombinierter Risikolebensversicherung getestet und sagt, wo es gute Angebote gibt und was vor Vertragsabschluss zu beachten ist.

Schutz im Doppelpack (Risikolebens- und Berufsunfähigkeitsversicherung)

Günstigen Schutz bieten Risikolebensversicherungsverträge mit Berufsunfähigkeitsschutz. Der Versicherte erhält bei Berufsunfähigkeit eine Rente und die Angehörigen im Todesfall eine Entschädigung. Solche Kombi-Policen sind laut Finanztest sehr gebräuchlich und durchaus sinnvoll.

Sicherlich gibt es auch reine Berufsunfähigkeitsversicherungen, welche noch preiswerter sein können. Diese Produkte sind jedoch vor allem für Antragsteller, die keine Familie versorgen müssen, von Vorteil.

Preis und Leistung

Die Preisunterschiede im Bereich Berufsunfähigkeit sind gigantisch.

Beispielsweise hat Finanztest den Versicherungsschutz einer 30-jährigen Bürokauffrau abgefragt. Das Ergebnis war ernüchternd und lieferte eine Preisspanne von 446 bis 1119 Euro im Jahr.

Interessenten sollten jedoch nicht nur den Preis der Versicherung beachten. Denn wichtiger als dieser sind die Versicherungsbedingungen. Diese entscheiden darüber, ob und wann ein Versicherer im Ernstfall zahlt.

Besonders wichtig:
Ein Verzicht des Versicherers auf die abstrakte Verweisung.

Besteht dieser Verzicht nicht, so kann der Versicherer unter Umständen dem Kunden die Rentenzahlung ablehnen, wenn er der Meinung ist, dass der Kunde trotz der gesundheitlichen Beschwerden noch in einem anderen Beruf arbeiten könne.

Für junge Versicherte ist die Nachversicherungsgarantie sehr wichtig. Sie ermöglicht es, die Versicherung bei bestimmten Anlässen ohne neue Gesundheitsprüfung nach Bedarf aufzustocken.

Kein Schutz bei erhöhtem Risiko

Berufsunfähigkeitsschutz ist heute nur zu haben, wenn das Risiko aus Sicht der Versicherer kalkulierbar und nicht zu hoch ist. Wer bereits Gesundheitsschäden hat oder Vorerkrankungen aufweist, bekommt oft keinen oder einen sehr teuren Schutz.

Sofern Interesse an einer Berufsunfähigkeitsversicherung besteht, jedoch bereits Vorerkrankungen vorliegen, sollten stets mehr Angebote eingeholt werden. Bei Bandscheibenvorfällen oder Depressionen ist jedoch kaum noch ein Berufsunfähigkeitsschutz zu haben.

Pflicht zur Wahrheit

Wegen der großen Bedeutung von Vorerkrankungen legen die Versicherungsunternehmen sehr großen Wert auf die Antragsformulare. Die Fragen zum Gesundheitszustand müssen vom Versicherungsnehmer wahrheitsgemäß und sorgfältig beantwortet werden.

Wer hier unkorrekte Angaben macht läuft Gefahr im Ernstfall leer auszugehen.

Potenzial zum Sparen

Erster Schritt bei der Ermittlung des benötigten Berufsunfähigkeitsschutzes, ist die Bestandsaufnahme:

Hierbei sollten die Angaben aus der jährlichen Rentenmitteilung genau durchforstet und ausgewertet werden. In dieser ist z.B. genannt, in welcher Höhe im Ernstfall eine Erwerbsminderungsrente fällig ist. Zusätzlich sollte, sofern vorhanden, die betriebliche Altersversorgung mit in die Bedarfsermittlung einbezogen werden.

Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, dass bei Aufgabe der Berufstätigkeit wesentlich weniger monatliche Fixkosten anfallen. Dies mit der Folge, dass die Lebenshaltungskosten sinken und sich der Lebensstandard mit weniger Geld als bisher sichern lässt.

Weiterer Tipp:
Der Beitrag zur Berufsunfähigkeitsrente sinkt deutlich, wenn der Versicherungsschutz bereits mit dem 60. Lebensjahr endet. Doch hierbei sollte bedacht werden, dass die dann je nach Alter und Umständen bis zu sieben Jahre lange Wartezeit bis zum Beginn der Altersrente schwer zu überbrücken sind.


Quelle: http://www.stiftung-warentest.de

Artikel eingestellt am in der Rubrik Versicherung allgemein.

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