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Roland Rechtsreport 2017 - Viel Vertrauen aber auch viel Kritik

Roland Rechtsreport 2017 - Viel Vertrauen aber auch viel Kritik

Die Roland Rechtsschutz-Versicherungs-AG kommt in Ihrem Roland Rechtsreport 2017 zu einigen interessanten Erkenntnissen. Befragt wurden für den Report fast 1.500 Personen ab 16 Jahren. Damit ist die Umfrage repräsentativ. Die zentrale Feststellung der Befragung war, dass die Deutschen zwar ein sehr hohes Maß an Vertrauen in die hiesige Rechtssprechung haben, jedoch auch jede Menge Kritik üben.

Nahezu dreiviertel der Befragten äußerten sich positiv was das Vertrauen in die deutschen Gesetze angeht und immerhin 68% vertrauen auch den Gerichten in hohem Maß. Die kritischsten Stimmen gab es jedoch zu der Verfahrensdauer. So sind 80% der Meinung, die Dauer der einzelnen Verfahren sei bei Weitem zu lang was viele auch auf eine Überlastung der Gerichte zurück führten. Auch spannend ist die Tatsache, dass viele der Befragten die Rechtssprechung als sehr uneinheitlich wahrnehmen. Allerdings hat sich der diesbezügliche Wert gegenüber einer Befragung vor sieben Jahren um zwei Prozentpunkte verbessert.

Darüber hinaus sind die Deutschen anscheinend mehrheitlich der Auffassung die Gesetze seien zu kompliziert und die Strafen zu lasch. Insbesondere bei jugendlichen Straftätern sind die Deutschen wohl der Meinung, dass die Gerichte härter durchgreifen sollten.

In Ostdeutschland ist man skeptischer

Über alles gesehen haben die Menschen, die in den neuen Bundesländern leben, weniger Vertrauen in die Justiz als Personen aus den alten Bundesländern. Dort sind rund zwei von drei Bürgern der Meinung, dass man junge Straftäter härter bestrafen müsste und sogar neun von zehn Befragten glauben, dass die Strafverfahren allgemein zu langwierig sind.

Wer steht am meisten vor dem Richter?

Interessant ist auch was die Studie hinsichtlich der Statistik zu der Anwesenheit in Gerichtssälen hergibt. Wobei allerdings nicht gefragt wurde ob die Betroffenen als Kläger oder Beklagter geladen waren. Vor Gericht standen in den letzten 10 Jahren:

  • 24% mindestens einmal
  • 7% sogar mehrfach
  • 31% der Männer und damit fast doppelt so viel wie
  • 17% der Frauen
  • 31% im Alter zwischen 30 und 44 Jahren
  • 29% mit höherem Bildungsabschluss

Naheliegend: Alle, die bereits vor Gericht standen, hatten grundsätzlich eine kritischere Haltung zu den Gerichten und der Rechtssprechung als alle anderen.

Das knapp ein Viertel der Deutschen irgendwann vor dem Kadi landen zeigt, wie sinnvoll eine gute Rechtsschutzversicherung sein kann. Je nach Dauer des Gerichtsverfahrens, dem Streitwert und den Honorarvorstellungen des Anwaltes, kann ein Verfahren nämlich richtig teuer werden.

Artikel eingestellt am in der Rubrik Ihr gutes Recht.

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