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Gesundheitsminister
Rösler bereits jetzt am Ende? - Zumindest ist sein
Prämienmodell gescheitert! Nun muss der Minister
„nachsitzen“!
Die Gesundheitsprämie wird, wie von Minister Philipp
Rösler vorgeschlagen, so nicht umgesetzt. Was wiederum der CSU
schmeichelt – die hat sich nämlich durchgesetzt. Nun
soll bis Ende Juni ein neues Konzept für eine
Gesundheitsreform ab 2011 erarbeitet werden.
Der Widerstand war zu groß - Bundesgesundheitsminister
Philipp Rösler (FDP) ist mit seinem Konzept zur
Einführung einer Gesundheitsprämie am Widerstand der
CSU gescheitert. So einigten sich die Spitzen der schwarz-gelben
Koalition auf einen Neustart der Gesundheitsreform.
Kernpunkte sollen u.a. die Weiterentwicklung der
Zusatzbeiträge für Kassenmitglieder sowie die
Festschreibung des Arbeitgeberbeitrags sein.
Kritische Worte äußerte Rösler nach dem
Scheitern seiner Reformpläne gegenüber der CSU. Diese
habe das Konzept einer Gesundheitsprämie von Beginn an
kategorisch und ohne jede Gesprächsbereitschaft abgelehnt.
Rösler brachte an, dass er nicht beleidigt sei, allerdings
sehr empört, dass eine Partei, die Teil der Regierung ist,
nicht bereit ist, Verantwortung zu übernehmen. Weiter
führte er aus, dass ein elf Milliarden Euro Defizit bei den
Krankenkassen nicht durch politischen Widerstand allein ausgeglichen
werden kann.
Für das neue Gesundheitskonzept sieht er nun insbesondere
seine bayerischen Kollegen in der Pflicht.
In der aktuellen Gesundheitsdebatte hatte Rösler bei seinem
Prämienmodell zunächst einen Sozialausgleich aus
Steuergeldern favorisiert. Dieses Ansinnen musste er nach der
Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen mit Blick auf die neuen
Mehrheitsverhältnisse im Bundesrat ändern. Der Druck
der Opposition war zu groß.
Um die Prämie trotzdem und ohne Länderzustimmung
einführen zu können, wurde der Sozialausgleich vom
Steuersystem in die GKV verlegt. Dies stieß auf sehr harte
Kritik. So empfand der Gesundheitsökonom und frühere
Regierungsberater und Vorsitzende des
Wirtschafts-Sachverständigenrates, Prof. Bert Rürup
dies als keine gute Idee. Vielmehr bezeichnete er das neu modifizierte
Modell als "Verrat an der richtigen Idee der Gesundheitspauschale".
Die Opposition allen voran die SPD begrüßte den
Stopp der geplanten Prämie. So erklärte die
Gesundheitsexpertin Carola Reimann (SPD), dass es gut sei, dass die
"komplizierten und ungerechten Pläne" erst einmal vom Tisch
seien.
Kritisch und besorgt äußerte sie sich über
den Stellenwert der Gesundheitspolitik in der Bundesregierung. Sie habe
eine solch öffentliche Demontage eines Ministers noch nicht
erlebt. Selbst die Unterstützung seiner Regierungschefin,
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), sei dem Minister versagt geblieben.
Die Bundeskanzlerin habe ihr Votum vom Koalitionspartner CSU und dessen
Vorsitzenden Horst Seehofer abhängig gemacht. Als schweren
Fehler bezeichnete die SPD-Fraktionsvize Elke Ferner das Vorgehen der
Regierung und insbesondere das von Rösler. Dieser
habe einen unabgestimmten Vorschlag in die
Öffentlichkeit gebracht, um ihn dann von den
Koalitionsfraktionen wieder zunichte machen zu lassen.
Abschließend warf sie noch ein, dass Rösler mit der
nunmehr geplatzten Prämie sein politisches Schicksal
verknüpft habe und er nun konsequent handeln müsse.
Der Gesundheitsminister selbst lehnte jedoch zumindest bis zuletzt
Rücktrittsforderungen ab.