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Unsere Rente in der Zukunft: Nur 56 Prozent des letzten Gehalts

Altersvorsorge
Fidelity International hat im neuen Real-Index die gesetzlichen und die privaten Bereiche der Altersvorsorge-Systeme in Deutschland untersucht. Ergebnis: Die Deutschen sparen falsch und sorgen schlecht vor, sodass sie ihren Lebensstandard im Alter nicht annähernd halten können!

Erstmals beruht ein solches Ergebnis auf einer differenzierten Befragung. Obwohl fast alle Erwerbstätigen mittlerweile zusätzlich für ihr Alter vorsorgen, droht aufgrund der unzureichenden Altersabsicherung von privater und staatlicher Seite für die Zukunft eine erhebliche finanzielle Unterversorgung der Rentner-Haushalte. Auch die Produktanbieter seien vom dringenden Handlungsbedarf nicht ausgeschlossen.

Fidelity hat für diese Untersuchung das Marktforschungsinstitut creative analytic 3.000 beauftragt, welches in diesem Zuge eine repräsentative Gruppe von 2.010 Erwerbstätigen im Alter zwischen 20 und 65 Jahren in ihren Haushalten persönlich befragt hat. Die Umfrageteilnehmer haben für die Analyse Einblick in sämtliche privaten Unterlagen gewährt: Policen, Fonds, BfA-Rentenbescheide etc. Aufgrund dieser Daten wurde dann die Berechnung erstellt für das Brutto-Haushaltseinkommen unmittelbar vor sowie nach Renteneintritt.

Das ernüchternde Resultat zeigte, dass die komplette Rentenlücke aller deutschen Erwerbstätigen 44 Prozent beträgt – obwohl diese zu 94 Prozent privat und/oder betrieblich vorsorgen. Weder haben das Einkommensniveau, die Höhe des Haushaltseinkommens, der Bildungsabschluss oder das Berufseintrittsalter einen großen Einfluss auf die Rente, noch gibt es einen erwähnenswerten Unterschied zwischen besser und weniger besser Verdienenden.

Diejenigen, die zusätzliche Vorsorgemaßnahmen getroffen haben, erzielen ca. 58 Prozent ihres letzten Einkommens vor der Rente, wogegen die, die sich nur auf die gesetzliche Rente verlassen, nur 43 Prozent erreichen. Auch wenn die privat Vorsorgenden somit 15 Prozent mehr Gesamtrente im Alter beziehen werden, beläuft sich dieser Betrag auf nur knapp über die Hälfte dessen, was sie benötigen würden, um ihren Lebensstandard aufrecht zu halten.

Bei der Altersvorsorge besteht ein großer Nachbesserungsbedarf. Trotz dieser ernüchternden Werte glauben jedoch die meisten Befragten, dass sie nach Renteneintritt etwa 70 Prozent ihres letzten Brutto-Haushaltseinkommens erhalten werden. So vertrauen auch vier von fünf Befragten darauf, dass sie sich für ihr Alter gut abgesichert haben. Leider ein Trugschluss. Als Hauptsursache für diese Fehleinschätzung und die schlechte Versorgungssituation wird von Fidelity die einseitige und wenig renditeorientierte Anlage des Altersvorsorgegeldes genannt.

Artikel eingestellt am in der Rubrik Kapital & Finanzen.

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