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Reform der Pflegeversicherung: Bessere Pflege für Demenzkranke

Pflegetagegeldversicherung

Menschen mit Demenz und psychischen Stoerungen sollen kuenftig eine bessere Pflege erhalten.

Durch die Reform der Pflegeversicherung, die das Bundeskabinett beschlossen hat, werden die bislang drei Pflegestufen in der Pflegeversicherung nun auf fuenf Pflegegrade erhoeht. Menschen mit Demenz und Menschen mit psychischen Stoerungen, die bisher in die sogenannte Pflegestufe 0 fielen, rutschen nun zwei Stufen hoeher und haben kuenftig Anspruch auf die gleichen Leistungen wie Menschen mit koerperlichen Beeintraechtigungen.

Bundesgesundheitsminister Hermann Groehe (CDU) erklaert, dass die Reform fuer viele Menschen Verbesserungen bringt. Darueber hinaus stellt er fest: ¨Mittelfristig koennten dadurch bis zu 500.000 Menschen zusaetzlich Unterstuetzung erhalten¨.

Weitere Neuerungen bringt die Reform fuer Heimbewohner und fuer Angehoerige von Pflegebeduerftigen

Groehe zufolge wird der Eigenanteil von Heimbewohnern fuer die Pflege nun nicht mehr mit zunehmender Pflegebeduerftigkeit steigen, sondern auf 600 Euro monatlich begrenzt werden. Steigen Angehoerige von Pflegebeduerftigen fuer die Pflege aus ihrem Beruf aus, so erhalten sie kuenftig dauerhaft, und nicht wie bisher maximal sechs Monate, Beitraege zur Arbeitslosenversicherung.

Versicherung wird teurer

Die positiven Veraenderungen haben allerdings auch steigende Beitragssaetze zur Folge. Bis 2017 wird sich der Beitragssatz stufenweise erhoehen: Um 0,3 Prozent in diesem Jahr (2015), und nochmal um 0,2 Prozent im naechsten Jahr (2016), bis der Beitragssatz dann 2,55 Prozent betraegt.

Zwar soll das Gesetz schon zum 1. Januar 2016 in Kraft treten, allerdings wird die Umstellung auf das neue System viel Zeit in Anspruch nehmen, sodass der neue Pflegebeduerftigkeitsbegriff und das Begutachtungsverfahren tatsaechlich erst zwoelf Monate spaeter wirksam werden. Groehe betont aber, dass die UEberleitung in das neue System automatisch erfolge und die Pflegebeduerftigen bei der Systemumstellung zu Jahresbeginn 2017 demnach selbst gar nichts tun muessten. Außerdem gebe es fuer die rund 2,7 Millionen Menschen, die schon jetzt Pflegeleistungen erhalten, umfassenden Bestandsschutz, sodass niemand befuerchten muss, durch die Umstellung schlechter gestellt zu werden.

Mehr Lebensqualitaet fuer Pflegebeduerftige

Die Reform stoeßt ueberall auf sehr viel Zuspruch. Waehrend die Arbeiterwohlfahrt erklaerte, die Politik schlage ¨den richtigen Weg ein, doch einige Punkte bleiben unausgereift¨, begrueßte die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Hilde Mattheis, die Reform, da sie mehr Lebensqualitaet fuer Pflegebeduerftige und Angehoerige schaffe.

Auf viel Zustimmung stieß der neue Gesetzesentwurf auch beim Deutschen Pflegerat und beim Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), die jedoch zusaetzlich darauf verwiesen, dass damit keine Antwort auf den Fachkraeftemangel in der Pflege gegeben werde. Damit die Pflegereform nicht ¨in ihren Ansaetzen steckenbleibt¨, so Pflegerats-Praesident Andreas Westerfellhaus, muesse die Regierung sich schnell um Nachwuchs bemuehen.

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