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Pflegetagegeld-Versicherungen im Test

Pflegetagegeldversicherung

Die Fachzeitschrift Finanztest hat Pflegetagegeld-Versicherungen getestet. Herausgekommen ist ein eher ernüchterndes Ergebnis. Von den Angeboten auf dem Markt gibt es nur fünf Gewinner, die sich allerdings nur wenige Menschen leisten können. Andere Angebote kommen im Test weniger gut weg.

Immer mehr Menschen in Deutschland werden im Alter zu Pflegefällen, insgesamt sind es 2,6 Millionen Menschen. In immer mehr Familien müssen sich Angehörige um die Patienten kümmern. Das kostet Zeit und vor allem aber viel Geld. Die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung reichen längst nicht aus, alle bei der Pflege anfallenden Kosten zu tragen. Trotz dieses Umstands haben viele Deutsche nicht ausreichend für den Fall der Pflegebedürftigkeit vorgesorgt. Neben der gesetzlichen Pflegeversicherung, die als eine Art "Teilkasko" anzusehen ist, benötigen die Deutschen eine zusätzliche private Pflegeversicherung, um die Pflegelücke zu schließen.

Das eine solche Versicherung sehr lohnenswert sein kann, zeigen die Berechnungen der Stiftung Warentest. Im Schnitt müsste nämlich jeder Betroffene 540 Euro monatlich aus eigener Tasche draufzahlen. In manchen Fällen kann es aber auch sein, dass man wesentlich mehr draufzahlen muss. Je nach Pflegefall fallen für medizinische Versorgung, Betreuung und ähnlichem hohe Kosten an. Teilweise können das mehr als 2000 Euro im Monat sein.

Für die Zeitschrift "Finanztest" wurden private Pflegeversicherungen getestet. Immerhin fünf "sehr gute" und 78 "gute" Angebote empfiehlt die Stiftung. Allerdings, darauf weist "Finanztest" hin, ist die gute Absicherung davon abhängig, sichere und ausreichend hohe Einkünfte zu haben.

Den Pflegebar-Tarifen, die schon in der Vergangenheit Kritik einstecken mussten, attestierte die Ergebnisse sie seien "letzte Wahl" – und nur im Ausnahmefall zu empfehlen. Finanztest schließt sich damit unter anderem der Kritik der – nicht der Stiftung Warentest angeschlossenen – Zeitschrift Öko-Test an, die vor knapp einem Jahr ebenfalls Pflegeversicherungen testete und urteilte: "Pflege-Bahr fällt voll durch." Der Pflege-Bahr bietet den Versicherten leider keine vollständige Schließung der Finanzierungslücke. Nur Ältere oder bereits Kranke sollten diese Variante laut Finanztest wählen, da die in andere zusätzliche Tarife oft nicht mehr hinein kommen. Bei den Pflege-Bahr-Tarifen gibt es nämlich keine vorherige Gesundheitsprüfung. Nur wer bereits Pflegebedürftig ist, hat keine Möglichkeit mehr, sich privat zu versichern. Deswegen sollte der Pflege-Bahr auch nicht grundsätzlich abgelehnt werden, da er eben Menschen die Möglichkeit bietet, sich privat abzusichern, die es sonst nicht könnten.

Wem aber andere Möglichkeiten offen stehen, sollte diese auch nutzen. Verbraucherschützer empfehlen Pflegetagegeld-Tarife. Die gibt es als komplett ungeförderte Variante und als Kombitarif. Dieser enthält einen ungeförderten und einen staatlich geförderten Tarifanteil. Für einen 45-jährigen Modellkunden hat Finanztest zwei Kombi-Angeboten ein "Sehr gut" verpasst: Den Tarifen der Deutschen Familienversicherung DFV-DeutschlandPflege Ergänzungsabdeckung und DFV-FörderPflege (Finanztesturteil 1,4) sowie den Tarifen PA und PB der HanseMerkur. Für einen 55-jährigen Abschlusswilligen gibt es kein als "sehr gut" zu empfehlendes Angebot. Doch immerhin hat er die Wahl aus 19 "guten". Auch bei den ungeförderten Tarifen gibt es zahlreiche Angebote, die die von Finanztest berechnete Versorgungslücke schließen. "Sehr gut" geeignete Pflegetarife ohne Förderung für den 45-jährigen Modellkunden bieten laut Finanztest die Pflegetagegeldversicherung Württembergische (Tarif: PTPU) sowie HanseMerkur (PA).

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