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Pflegereform - Die Neuregelungen in der Pflegeversicherung stoßen auf viel Skepsis

Pflegetagegeldversicherung

Selbst der Sozial-Staatssekretär Dieter Hillebrand gibt zu, dass das Gesetz nicht der große Wurf sei. Bei einem Referat, welches er auf Einladung der Reutlinger Altenhilfe im Haus Voller Brunnen (Reutlingen) hielt, stieß er auf zahlreiche kritische Bürgerstimmen unter den Zuhörern.

So gab denn der Staatsekretär zum Beispiel zu, dass die Forderung Demenzkranke besser zu stellen bei der Einstufung in die Pflegeversicherung nicht erfüllt wurde. Immerhin würden aber die Gelder für die häusliche Pflege in den nächsten Jahren erhöht.

Kritische Zuhörer hielten diese Erhöhungen allerdings für einen „Tropfen auf den heißen Stein“. Auch weil die Betreuung von Demenzkranken wesentlich mehr Kraft und Einsatz erfordere als gemeinhin angenommen. Überhaupt seien Angehörige, die die Betreuung von Pflegebedürftigen übernähmen, stark benachteiligt. So führte eine Frau an, die schon seit Jahren ihren krebskranken Ehemann betreut, sie bekäme nun gerade einmal 10 Euro mehr im Monat nach der Reform. Wenn man bedenke, dass eine externe Fachkraft, welche die gleiche Arbeit - eher noch viel weniger - erledige, mehr als das Doppelte für diese Leistung aus der Pflegekasse erhalte, sei dies ein mehr als überdenkenswerter Umstand. In diesem speziellen Fall musste die Frau sogar Ihre Arbeit aufgeben. Sie wies in diesem Zusammenhang auch darauf hin, dass dann neben dem fehlenden Einkommen ja auch Rentenbeiträge nicht eingezahlt würden, was dann auch noch ihr Einkommen im Alter schmälere.

Der Staatssekretär konnte hier auch keine Lösung anbieten und wies lediglich darauf hin, dass der Staat nur eingeschränkt ausgleichen könne, was die Familie früher auch ohne finanzielle Hilfe geleistet hätte.

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