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Missbrauch im Gesundheitswesen vorbeugen

Missbrauch im Gesundheitswesen vorbeugen
Studie: Missbrauch im Gesundheitswesen vorbeugen

Im Auftrag der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) führten die Marktforschungsinstitute forsa und TNS Infratest Bielefeld zwei repräsentative Untersuchungen durch. Das Ergebnis: Mehr als 90 Prozent der gesetzlich Krankenversicherten wären bereit, den Personalausweis zusätzlich zur Krankenversicherungskarte bei jedem Arztbesuch vorzulegen und rund 50 Prozent der niedergelassenen Ärzte befürworten diese Methode, um Missbrauch vorzubeugen. Für die Studie gaben über 1.000 Versicherte Auskunft zu ihrer Bereitschaft, den Personalausweis in der Arztpraxis vorzulegen. Die Ärzte wurden dazu befragt, ob sie den Ausweis ihrer Patienten zum Abgleich der Identität kontrollieren würden.

"Hintergrund der Umfrage ist die zunehmende Gefahr des Missbrauchs von Krankenversicherungskarten. Durch Schwarzmarkthandel, Diebstahl, Verlust oder illegalen Verleih von gültigen Versicherungskarten können der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) finanzielle Schäden entstehen", erklärt Ingo Kailuweit, Vorstandsvorsitzender der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH). Vor allem in Großstädten hat der illegale Handel mit gültigen Krankenversicherungskarten zugenommen. Die Vorlage des Personalausweises ist eine einfache und zugleich kostengünstige Möglichkeit, dieses Problem in den Griff zu bekommen. Kailuweit: "Zumindest als Übergangslösung bis zur flächendeckenden Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) mit Passfoto ist die Ausweis-Vorlage eine sinnvolle Variante, die ohne großen Aufwand umsetzbar ist."

Die Firma TNS Infratest Bielefeld befragte für die Untersuchung ca. 230 niedergelassene Ärzte. Rund die Hälfte der Mediziner erklärte sich damit einverstanden, dass in ihren Arztpraxen der Personalausweis der Versicherten vor der Behandlung kontrolliert wird. Keiner der Ärzte gab an, dass für die Ausweis-Kontrolle eine zusätzliche Verwaltungsgebühr notwendig wird. Ein weiteres interessantes Ergebnis der Befragung: Nur annährend zwei Prozent der befragten Mediziner glauben, dass die elektronische Gesundheitskarte die Missbrauchsprobleme lösen wird.

Artikel eingestellt am in der Rubrik Gesetzliche Versicherungen.

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