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Krankschreibungen in Deutschland erreichen Höchststand

Tagegeldversicherungen

Ist es als ein Alarmzeichen zu sehen, was eine Analyse der DAK bezüglich des Krankenstandes der Berufstätigen in Deutschland im ersten Halbjahr 2016 aussagt? Erstmals in diesem Halbjahr haben sich so viele Versicherte bei ihrer Krankenversicherung krank gemeldet wie noch nie in diesem Jahrtausend.

Seit Ende der 1990er Jahre hat die gesetzliche Krankenversicherung noch nie einen so hohen Krankenstand verzeichnet wie in den ersten Monaten des Jahres 2016. Dabei ist auffällig, dass besonders im Osten Deutschlands der Krankenstand mit 5,5 % der Krankenversicherten deutlich höher ist als im Westen, wo er lediglich 4,2% betrug. Das bedeutet, dass im Osten rund 32% mehr Ausfalltage durch die Studie der Krankenversicherung dokumentiert wurden als im Westen. Im Schnitt dauerte eine Krankschreibung rund 12,3 Tage, was auf 100 Versicherte im Osten 1000 Fehltage, im Westen zwar etwas weniger, aber immer noch 758 Fehltage bedeutet. Allerdings berücksichtigt diese Zahl tatsächlich nur die Fehltage, die die Krankenversicherung durch eine amtliche Krankschreibung erreicht. Laut Gesetz müssen Arbeitnehmer nämlich erst ab dem dritten Krankheitstag eine Krankschreibung einreichen. Kürzere Ausfallzeiten werden den Krankenkassen somit gar nicht bekannt, sodass die Zahl der tatsächlichen Fehltage deutlich höher sein dürfte.

Welche Krankheiten treten besonders häufig auf?

Vor allem fällt ist die Tatsache auf, dass immer mehr Versicherte wegen akuter Rückenschmerzen zu Hause bleiben. Das ist eigentlich kein Wunder, üben doch immer mehr der Versicherten ihre berufliche Tätigkeit im Sitzen aus. Erkrankungen der Muskeln und des Knochenbaus waren im ersten Halbjahr die dominierenden Ursachen für Fehltage der Versicherten, wobei Männer mit im Durchschnitt fünf Krankheitstagen etwas häufiger betroffen waren als Frauen.

An zweiter Stelle der stehen zwar, wie im Vorjahr, Erkältungskrankheiten aber immerhin ist hier ein Rückgang im Vergleich zu 2015 um 9 % zu verzeichnen.

Gleich an dritter Stelle der krankheitsbedingten Fehltage der Versicherten kommen die psychischen Erkrankungen, allen voran Depressionen und Burn Out. Wird dem Versicherten von seinem Arzt eine entsprechende Diagnose gestellt, dann dauert es durchschnittlich 35 Tage, bis mit einer Rückkehr am Arbeitsplatz zu rechnen ist. Dabei leiden Frauen häufiger unter der Erkrankung als Männer. Wie langwierig im Übrigen der Heilungsprozess bei psychischen Erkrankungen ist, zeigt der Vergleich zu den Fehltagen bei Krebserkrankungen. Hier fehlen Versicherte nämlich im Durchschnitt "nur" 32 Tage.

Artikel eingestellt am in der Rubrik Gesetzliche Versicherungen.

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