Krankenkassen verlieren nach Beitragserhöhungen Mitglieder

Erhöhung von Zusatzbeiträgen haben Folgen - Teure Krankenkassen verlieren Mitglieder

Der Beitragssatz der gesetzlichen Krankenkassen wurde 2011 per Gesetz festgeschrieben. Allerdings haben die Kassen das Recht und die Möglichkeit Zusatzbeiträge zu erheben wenn die Einnahmen aus dem festgeschriebenen Beitragssatz nicht zur Deckung der Kosten ausreichen.

Zu Beginn des Jahres haben nun viele gesetzliche Kassen ihre Zusatzbeiträge erhöht. Viele Versicherte nehmen dies nicht mehr hin und suchen sich einen günstigeren Versicherer. Teure Anbieter stellen an ihren sinkenden Mitgliederzahlen fest, dass die Bereitschaft zum Wechseln so groß ist, wie nie zuvor. Krankenkassen, die ihre Beitragssätze erhöht haben, verlieren deutlich Mitglieder.

Versicherte konnten aufgrund des Sonderkündigungsrechts, sofort wechseln. Einzelne allgemeine Ortskrankenkassen, wie die AOK PLus haben dafür in den ersten beiden Monaten 2016 insgesamt 65000 neue Mitglieder gewonnen. Die kleinere AOK in Sachsen-Anhalt meldete etwa 16000 Neukunden. Die beiden Ostdeutschen Kassen bieten mit 14,9 Prozent Zusatzbeitrag einen niedrigen Beitragssatz an. Der jährliche Beitragsunterschied zwischen einer teuren und günstigen Krankenversicherung kann bis zu 610 Euro betragen. Diese Geld könnte zum Beispiel gut in eine Krankenzusatzversicherung, wie z.B. eine Zahnzusatzversicherung investiert werden.

Mitgliederzahlen sinken

Die DAK ist die drittgrößte gesetzliche Kasse, und hat mit einem Prozentsatz des Zusatzbeitrages von 16,1 ebenfalls viele Mitglieder eingebüßt. Auch die sechstgrößte Versicherung, die IKK Classic hat Versicherte verloren. Im Jahre 2011 hatte die DAK einen Sonderbeitrag pro Mitglied von acht Euro jeden Monat erhoben. Daraufhin hat eine halbe Million Versicherte der DAK zu einem günstigeren Anbieter gewechselt. Die IKK Classic mit einem Zusatz-Beitrag von 16 Prozent verzeichnete dieses Jahr einen Verlust von rund 80.000 Mitgliedern. Im letzten Jahr wechselten nur 20.000 Versicherte der IKK Classic den Anbieter.