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Hilfspaket für Lebensversicherung lässt auf sich warten

Hilfspaket für Lebensversicherung lässt auf sich warten

Das Hilfspaket für die angeschlagenen Lebensversicherer, welches letzten Monat angekündigt wurde, lässt auf sich warten. Die Realisierung des Gesetzesentwurfs scheint schwieriger als zuvor gedacht, es soll zahlreiche offene Fragen geben, wie genau das Rettungspaket nun aussehen soll. Eigentlich sollte der Gesetzesentwurf bis Ende März vorliegen, nun lassen sich die Verantwortlichen aber noch Zeit bis zur Sommerpause im Juli.

Im Mittelpunkt der Diskussion rund um das Hilfspaket stehen die Bewertungsreserven. Bislang ist der Versicherer verpflichtet, Kunden, deren Verträge enden, zur Hälfte an den Reserven zu beteiligen. Genau diese Beteiligung soll künftig abgeschafft werden, um den Versicherern eine Erleichterung zu verschaffen. Die Versicherer sollen die Versicherten dann aber als Ausgleich stärker aus anderen Gewinnen bedienen müssen, um die Provisionen zu deckeln.

Als die groben Pläne der Regierung letzten Monat bekannt wurden, mussten sie sich einer scharfen Kritik seitens der Verbraucherschützer aussetzten. Diese pochten auf eine angemessene Beteiligung der Versicherungsnehmer und wehrten sich gegen die Abschaffung der Beteiligung an den Bewertungsreserven. Damit würden Kunden, die kündigen oder deren Vertrag jetzt ausläuft, um Ansprüche gebracht. Wegen der schwachen Renditen ist der Wert von alten Wertpapieren, die noch hohe Zinsen abwerfen, zuletzt deutlich gestiegen. In den Büchern der Versicherer stehen Bewertungsreserven von 60 Milliarden Euro. Doch nicht nur das Verbraucherschutzministerium äußerte Bedenken, auch einzelne, vor allem neue Bundesländer zeigten sich mit den Plänen der Regierung nicht zufrieden. Sie befürchteten, dass gerade Kunden, die nach der Wende einen Vertrag abgeschlossen hatten, durch die Neuregelung benachteiligt würden. Und auch die Branche selbst ist von den Plänen nicht überzeugt und verlangt nach einer gründlichen Prüfung der Pläne.

Ausgangsproblem der ganzen Diskussion: seit Jahren setzten extrem niedrige Zinsen der Branche für Lebensversicherungen zu und erschweren so das traditionelle Geschäftsmodell. Immer mehr Menschen suchen sich neue Möglichkeiten, sich für das Alter abzusichern. Eine der klassischen deutschen Versicherungen könnte so aussterben.

Artikel eingestellt am in der Rubrik Kapital & Finanzen.

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