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Gesundheitsbewusste sollen weniger für Versicherung zahlen

Private Krankenversicherung
MaxPool/Generali

Einige Versicherer, wie zum Beispiel Generali, planen, dass Menschen, die in besonderem Maße auf Ihre Gesundheit achten, in Zukunft weniger Beiträge für ihre private Krankenversicherung zahlen müssen. Auf diese Weise soll also belohnt werden, wenn Versicherungskunden gesundheitsfördernde Verhaltensweisen an den Tag legen.

Im Juli 2016 soll bei der Generali ein so genanntes Vitality-Programm vorgestellt werden, welches Versicherten, die sich gesund ernähren oder auch ins Fitnessstudio gehen, finanzielle Vorteile in Form von Beitragsvergünstigungen in der Krankenzusatzversicherung bringen soll. In Zukunft ist zudem geplant, dass dieses Modell auch für Versicherte in der privaten Krankenvollversicherungen zur Anwendung kommen soll.

Kritiker dieser Idee bezeichnen solche Planungen als Beginn einer Gesundheitsdiktatur

Als die Idee, gesünder lebende Menschen zu belohnen, im Jahr 2014 bekannt wurde führte dies zunächst zu einem Kopfschütteln bei vielen Verbraucherschützern wie auch Politikern. Neben der Kritik an der Ungleichbehandlung der Kunden bestehen bei den Kritikern auch Vorbehalte wegen des Datenschutzes weil die Versicherten zusätzliche Daten über ihren Lebenswandel preisgeben müssten.

Der Chef der Generali Versicherung kann dies nicht nachvollziehen. Er betont, dass nur Daten von Kunden, die damit einverstanden sind, verwendet werden und zudem werde ja auch niemand bestraft, sondern lediglich diejenigen, die auf eine gesunde Lebensweise achten, belohnt. Hierfür soll eine Art Punktesystem eingeführt werden, in dem der Kunde einen Status von Bronze bis hinzu Gold erreichen kann. Je höher der Status, desto weniger Beiträge müssen für die Versicherung gezahlt werden und umso höher ist also der finanzielle Vorteil.

Ähnliches Prinzip für Autofahrer geplant

Der nächste Schritt, der geplant ist, ist es ein ähnliches System für Autofahrer einzuführen. Hier soll allerdings das Fahrverhalten und natürlich nicht die Gesundheit des Autofahrers der Maßstab für etwaige Vergünstigungen sein. Von diesem System könnten vor allem Fahranfänger profitieren, die ja normalerweise ohne Schadenfreiheitsrabatt in die Kfz-Versicherung einsteigen und damit grundsätzlich erst einmal hohe Beiträge zahlen. Durch ein vernünftieges Fahrverhalten könnten diese dann wenigstens einen Teil dieses Nachteils wieder wett machen. Das dies funktionieren kann zeigt das Beispiel Italien, wo bereits eine Millionen Menschen solch ein Angebot nutzen und von einer Zusatzversicherung mit Belohnsystem profitieren.

Fazit

Auf den ersten Blick klingt die Idee einer Krankenzusatzversicherung mit Belohnsystem zunächst vielleicht seltsam. Andererseits ist es logisch, dass Menschen, die gesund leben, letztlich auch weniger Kosten verursachen. Bei den gesetzlichen Krankenkassen gibt es ähnliche Systeme, z.B. in Form von Zuschüssen fürs Fitnessstudio oder für andere Gesundheitsmaßnahmen, schon längst. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Idee weiter entwickelt und ob noch andere Versicherer nachziehen und in Zukunft ähnliche Modelle anbieten.

Artikel eingestellt am in der Rubrik Versicherung allgemein.

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