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Gesetzliche Krankenversicherung macht Verluste

Gesetzliche Krankenversicherung macht Verluste

Zum ersten Mal seit sechs Jahren hat die gesetzliche Krankenkasse (GKV) wieder Verluste gemacht. Der Berechnungszeitraum bezieht sich auf das erste Quartal diesen Jahres. Vor allem die größte Kasse schwächelt.

Von Januar bis März 2014 haben viele der gesetzlichen Krankenkassen ein Minus erwirtschaftet. Laut Medienberichten sei insgesamt ein Defizit im dreistelligen Millionenbereich festgestellt worden. Ein solches Minus hat es zuletzt 2008 gegeben. Vor allem die größte Krankenversicherung, die Techniker Krankenkasse mit insgesamt 8,6 Millionen Mitgliedern, habe laut den Berichten mit 217 Millionen Euro das größte Minus in der Kasse. Auch die Innungskrankenkassen mussten ein Minus im zweistelligen Bereich verbuchen. Die Allgemeinen Ortskassen (AOK) bilden jedoch eine Ausnahme: Mit 150 Millionen Euro überträgt ihr Überschuss dennoch nur noch ein Drittel des Ergebnisses vom Vorjahresquartal.

Experten finden die Ergebnisse der Auswertungen aber nicht ungewöhnlich. Wegen der steigenden Gesundheitskosten wurde ein Minus bei der GKV erwartet. Zwar hat die GKV aktuell noch keine Probleme, haben sie doch Reserven von 30 Milliarden Euro im Rücken, trotzdem äußerte sich GKV-Sprecher Florian Lanz, dass in Zukunft viele Kassen von den Zusatzbeiträgen Gebrauch machen müssten, um einem Defizit zu entgehen. "Wie hoch dieser sein wird, ob dies alle Kassen betrifft und ob einige Kassen insgesamt einen höheren Beitragssatz nehmen müssen als heute, lässt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht seriös sagen", so Lanz.

Auch Sprecher des AOK-Bundesverbands Kai Behrens glaubt, dass die Zeit der hohen Überschüsse nun vorbei sei. Insgesamt glauben Experten, dass auch die Erwartungen für das Gesamtjahr eher negativ ausfallen wird.

Artikel eingestellt am in der Rubrik Gesetzliche Versicherungen.

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