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Fleißig und gesund?

Fleißig und gesund?
Die Arbeitswelt ist im Wandel – und hinterlässt ihre Spuren!

Das zumindest belegt ein jetzt veröffentlichter Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse (TK).

Im Ergebnis wurde festgestellt, dass Arbeitnehmer immer häufiger aufgrund psychischer Störungen krank geschrieben werden.

Ein Wandel in der Arbeitswelt hat sich in den vergangenen zehn Jahren vollzogen - und fordert nunmehr seinen Tribut. Der Krankenstand der Arbeitnehmer liegt derzeit auf dem selben hohen Niveau wie vor zehn Jahren. Damals wie heute waren rund 3,3 Prozent der Arbeitnehmer krank geschrieben.

Insbesondere haben die psychisch bedingten Krankschreibungen bei Deutschlands Arbeitnehmern und Arbeitslosen um fast 40 Prozent zugenommen. Nach den Erkenntnissen des Gesundheitsreport der TK ist die moderne Arbeitswelt für viele Menschen sehr belastend. Vor allen Dingen biete sie aufgrund der oftmals befristeten Arbeitsverträge kaum noch Sicherheit, so der TK-Vorstand Norbert Klusen.

Im Report wurden nicht nur die Daten zu Krankschreibungen und Arzneiverordnungen des vergangenen Jahres analysiert, sondern die Entwicklung eines ganzen Jahrzehnts.

Die Experten ermittelten, dass psychische Störungen neben Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems Hauptursache für Fehlzeiten der Beschäftigen in Deutschland sind.  So sind von zwölf Tagen, die jeder im letzten Jahr krank geschrieben war, 1,6 Tage psychisch bedingt.

Fast 30 Prozent aller Fehlzeiten am Arbeitsplatz gingen mittlerweile mit einem Krankengeldbezug einher - dauern also länger als sechs Wochen.

Klar ersichtlich ist ebenfalls, dass die Veränderungen in der Arbeitswelt an den Beschäftigten nicht spurlos vorbei gingen. Vor allem sei das Volumen der verordneten Antidepressiva sehr beunruhigend, wobei sich dieses in den letzten zehn Jahren bei Frauen nahezu verdoppelt hat. Bei Männern liege der Zuwachs bei etwa 120 Prozent.

Nach Angaben von Klusen sei die auffälligsten Veränderungen durch die Hartz-Gesetze ab 2005 entstanden. Es wäre eindeutig, dass die Arbeitsmarktpolitik deutliche Auswirkungen auf das Gesundheitswesen hat.

Insbesondere sei deshalb die Politik gefordert und müsse ein größeres Bewusstsein für die Konsequenzen ihrer Handlungen entwickeln. Das Thema Prävention bei psychischer Krankheit müsse ernst genommen und als eine gemeinsame Aufgabe von Krankenkassen, Wirtschaft und Politik gesehen werden.

Recht bekam die TK auch von der Bundespsychotherapeuten-Kammer. Sie hat ebenfalls darauf aufmerksam gemacht, dass es aufgrund von Überforderung immer häufiger zu psychischen Störungen im Arbeitsleben komme.

Artikel eingestellt am in der Rubrik Gesetzliche Versicherungen.

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