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Finanzielle Folgen und Vorsorgemöglichkeiten für den Pflegefall

Pflegetagegeldversicherung
Viele Menschen unterschätzen immer noch das Pflegefallrisiko. Dieses wachse ab einem Alter von 75 Jahren äußerst rapide an und werde mittlerweile sogar von der „Kinder-Generation“ als Bedrohung empfunden, so das Wirtschaftsmagazin Capital. In der Ausgabe 14/05 wird den Lesern angeraten, eine entsprechende Vorsorge „nicht auf die lange Bank zu schieben“. Wer dieses Risiko leichtfertig eingehe, dem schwinde im Ernstfall schnell das Ersparte.

Ein Heimplatz kostet oft mehr als 2.500 Euro monatlich und mehr. Wenn die gesetzliche Absicherung im Pflegefall nicht ausreicht (max. 1.432 € pro Monat / in Härtefällen bis 1.918 €), dann muss die Rente oder das Vermögen der Betroffenen herhalten. Für die Fälle, in denen das Vermögen aufgebraucht ist, bleibt noch die Sozialhilfe. Diese jedoch holt sich das Geld, wenn dort vorhanden, bei den unterhaltspflichtigen Angehörigen und springe auch erst ein, wenn das Vermögen bis auf 2.600 Euro aufgebraucht sei. Der Ehepartner würde dann in Regress genommen und sei gezwungen nahezu die Hälfte seines Nettoeinkommens für den Pflegebedürftigen anzulegen – bei einem Selbstbehalt von 1.100 Euro pro Monat.

Da Schwerstpflegebedürftige eine durchschnittliche Lebenserwartung von etwa sechs Jahren haben, sei hier mit Kosten von ca. 140.000 Euro zu rechnen. Für die Angehörigen der rund 500.000 betroffenen Menschen in deutschen Heimen wäre der Abschluss einer Pflegetagegeldversicherung ein Ausweg. Denn fast 40 Prozent aller stationär pflegebedürftigen Personen werden durch diesen Umstand zu Sozialhilfeempfängern.

Durch eine eigene Altersvorsorge des gesunden Partners lässt sich die Unterhaltspflicht senken und Arbeitnehmer können, wenn kein Eigenheim oder sonstiges Vermögen existiert, 5 Prozent des Bruttogehaltes bemessen. Insgesamt könne eine angemessene Absicherung so angelegt sein, dass die Ansprüche inklusive der zu erwartenden Rente in etwa 75 Prozent des durchschnittlich im Leben erzielten Bruttoeinkommens garantieren. Jedoch denken viele 30-jährige noch nicht an solche bestehenden Versorgungslücken, da ihr Fokus zunächst auf den existenziellen Dingen des Alltags ruht: Kinder, Job, Wohnung. Häufig wird erst mit 40 über eine Vorsorge bewusst nachgedacht, wenn die eigenen Eltern das Rentenalter erreichen.

Spätestens ab einem Alter von 50 Jahren sollte jeder, der seinen Kindern einen Rückgriff auf das Vermögen ersparen möchte, eine entsprechende Zusatzversicherung erwägen, denn, wie Finanztest im September ’05 feststellte, manche Versicherer nehmen Neukunden nur bis zu einem Alter von 55 Jahren an. Männer (45) müssten bei günstigen Anbietern einen Monatsbeitrag von 45 Euro leisten (Frauen: 65 Euro), um ein Pflegetagegeld von rund 70 Euro zu bekommen. Diese von der Stiftung Warentest empfohlenen Summen deckten einen Bedarf von rund 2.100 Euro pro Monat ab. Dies ist den heutigen Maßstäben nach angemessen und sinnvoll.

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