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EU testet Stressresistenz der deutschen Versicherungen

EU testet Stressresistenz der deutschen Versicherungen

Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa will mit einem sogenannten Stresstest herausfinden, wie Versicherungen auf einen Absturz an den Anleihen- und Zinsmärkten oder auf anhaltende Niedrigzinsen reagieren würden. Die Versicherungen müssen in den kommenden Wochen unter Beweis stellen, dass sie auch kritische Situationen und Krisenfälle gut händeln könnten. Dazu startet die Versicherungsaufsicht Eiopa einen EU-weiten Stresstest, in dem alle schwierigen Szenarien simuliert werden sollen und die Reaktionen der Versicherungen festgehalten und ausgewertet werden sollen.

Die Ergebnisse der Marktanalyse sollen im November vorliegen. Der Stresstest ist Teil der künftigen Kapital- und Aussichtsregelungen, die auch Solvency II genannt werden und im Jahr 2016 in Kraft treten sollen. Dazu soll die Versicherungsaufsicht in jedem EU-Land mindestens die Hälfte der Versicherungsunternehmen unter die Lupe nehmen und ihre Krisenstandhaftigkeit testen. "Der Eiopa-Stresstest zielt auf die generelle Widerstandsfähigkeit des Versicherungssektors in der EU", sagte Eiopa-Präsident Gabriel Bernardino. Die Schwachstellen des jeweiligen Unternehmens sollen zum Schutz der Versicherungsnehmer und zur Qualitätssicherung aufgespürt werden.

Neben den Versicherungen steht auch den Banken ein solcher Stresstest durch EU-Behörden bevor. Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde gab bekannt, dass anhand genau durchdachter Kriterien ein Bankenstresstest durchgeführt werden soll. Sie sollen unter Beweis stellen, dass sie trotz eines wirtschaftlichen Schocks noch über genug Eigenkapital verfügten, um nicht in Schieflage zu geraten. Die Ergebnisse dazu sollen im Oktober veröffentlicht werden.

Artikel eingestellt am in der Rubrik Kapital & Finanzen.

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