Am 7. Oktober 2008 wurde dieser Beitragssatz im Bundeskabinett bestätigt.
Das bedeutet für die Mehrzahl (92,1%) der gesetzlich Versicherten: Ab nächstem
Jahr weniger Nettolohn. Besonders für gut verdienende Arbeitnehmer und/oder
Mitglieder in Krankenkassen mit niedrigen Beitragssätzen wirken sich die
Änderungen sehr stark aus.
Im Gegenzug erhalten die Krankenhäuser und Ärzte in Zukunft mehr Geld.
Für die Ärzte werden beispielsweise bis zu 2,5 Mrd. EUR mehr für
Honorare angesetzt. Des weiteren werden die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung
von 3,3 auf 2,8 Prozent gesenkt. Dadurch wird die Beitragserhöhung der
Krankenkassen aber nur ansatzweise ausgeglichen.
Der Gesundheitsfonds ist ein Konzept zur gleichmäßigen Verteilung
der Beiträge auf die Krankenkassen. Dabei erhalten Krankenkassen, deren
Mitglieder eine höhere Krankheits-Wahrscheinlichkeit haben (z. B. aufgrund
einer Häufung von chronischen Krankheiten) etwas höhere Anteile, als
andere Krankenkassen , dies nennt man Risikostrukturausgleich. Sollten die Krankenkassen
mit ihrem Anteil nicht auskommen, dürfen Sie Zusatzbeiträge von ihren
Versicherten einfordern. Wirtschaftet eine Krankenkasse gut, darf sie Gelder
an die Kunden zurück erstatten. Sollten die Mittel des Gesundheitsfonds
nicht ausreichen, um die Ausgaben der Krankenkassen zu decken, kann der Durchschnittsbeitrag
angepasst werden. Im Jahr 2009 sind die Finanzen des Gesundheitsfonds durch
die Bundesregierung abgesichert.
Die Ziele und Konsequenzen des Gesundheitsfonds sind vielfältig. Derzeit
gibt es 200 Krankenkassen auf dem deutschen Markt, davon sollen durch stärkeren
Wettbewerb und die Möglichkeit zu Fusionen nur noch 50 übrig bleiben.
Insbesondere die Betriebskrankenkassen werden dabei wohl langfristig vom Markt
verschwinden. Langfristig soll durch den stärkeren Wettbewerb auch der
Beitragssatz gesenkt werden oder zumindest stabil bleiben und somit die Lohnnebenkosten
insgesamt gesenkt werden. Durch die Vereinheitlichung des Beitragssatzes soll
auch eine bessere Vergleichbarkeit der Leistungen möglich sein und durch
den Risikostrukturausgleich ein fairer Wettbewerb ermöglicht werden.
Artikel eingestellt am 17.10.2008 in der Rubrik Newsletter.
Autor: Patrick Saar.
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