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Jetzt sollen die
Übergewichtigen die Zeche zahlen!
So zumindest schlägt es der sächsische
CDU-Bundestagsabgeordnete Marco Wanderwitz vor. Er hat unter dem
Hintergrund steigender Gesundheitskosten einen höheren
finanziellen Beitrag von Übergewichtigen ins Spiel gebracht.
Nach seiner Auffassung muss die Frage erlaubt sein, ob die immensen
Kosten, die zum Beispiel durch übermäßigen
Esskonsum entstehen, dauerhaft aus dem solidarischen System beglichen
werden können. Wanderwitz halte es für sinnvoll, dass
bewusst ungesund lebende Menschen eine eigene Verantwortung auch in
finanzieller Hinsicht tragen müssten.
Nach seinen Angaben belasten dicke Menschen das
Gesundheitssystem mit 17 Milliarden Euro pro Jahr.
Unterstützung bekommt er durch den Gesundheitsökonom
Jürgen Wasem. Auch dieser forderte eine Diskussion
über die Kosten im Gesundheitswesen durch
Übergewichtige.
So schlägt er vor, wie bei Tabakwaren, den Kauf
gesundheitsschädlicher Konsumgüter höher zu
besteuern und die „Einkünfte“ teilweise
ins Gesundheitssystem zu führen. Insbesondere betreffe dies
Alkohol, Schokolade oder Risikosportgeräte wie Drachenflieger.
Aber nicht nur die Politik denkt in diese Richtung. Nach einer
unveröffentlichten Studie der Jacobs-University Bremen wird
der Grundgedanke durch die Mehrheit der Deutschen unterstützt.
So befürworten die Mehrheit der Versicherten höhere
Beiträge bei ungesunder Lebensweise.
Kritik übte der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach und
wies die Forderung nach höheren Kassenbeiträgen
für Übergewichtige scharf zurück. Seiner
Ansicht handle es sich um einen „schwachsinnigen Vorschlag“,
da oft genetische oder psychische Veranlagungen zu Übergewicht
führten.
Vielmehr sei eine bessere Vorbeugung bei Kindern und Hochrisikogruppen
erforderlich. Allerdings habe Gesundheitsminister Philipp
Rösler (FDP) bislang keine Vorschläge
hierzu gemacht. Nach Lauterbachs Meinung ist die Forderung,
Dicke finanziell stärker zu belasten, eine „weitere
Variante die Bürger abzuziehen“.