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Cyberattacken und ​die ​Versicherung​sbranche

Cyberattacken und ​die ​Versicherung​sbranche

Der weltweite Cyber-Angriff mit der Schadsoftware WannaCry (frei ins Deutsche übersetzt "ich könnte heulen") hat am vergangenen Wochenende nicht nur die IT-Branche gehörig aufgeschreckt und in zahllosen Behörden, Unternehmen und auch bei Privatpersonen Schaden angerichtet. Ziel der Software war es, Dateien auf Rechnern zu verschlüsseln und die Besitzer zu erpressen. Die Entschlüsselung sollte dann nach Zahlung eines Lösegeldes erfolgen. Inzwischen gibt es verschiedene Meldungen, nach denen angeblich Nordkorea als Herkunftsland der Attacke identifiziert ist.

Nun meldet sich auch die Versicherungsbranche diesbezüglich zu Wort. Aber was hat die denn mit Hacker-Angriffen zu tun? Ganz einfach: Cyber-Policen machen inzwischen einen nicht mehr unerheblichen Anteil an den Geschäften der Versicherungsanbieter aus. Experten zufolge beträgt das Prämienvolumen solcher Policen weltweit immerhin an die 3,5 Milliarden Dollar also umgerechnet etwa 3,15 Milliarden Euro.

Die Schadsoftware WannaCry könnte sich nun als Glückfall für die Branche erweisen. Selten ging ein Hackerangriff so durch die Presse. Nie hatte ein Angriff ein solches Ausmaß und solche Auswirkungen. Nicht mehr funktionierende Anzeigetafeln an deutschen Bahnhöfen z.B.​ ​wirken auch auf den letzten Ignoranten​ überzeugend​. Das macht durchaus Angst vor weiteren, eventuell sogar schlimmeren​ Angriffen in der Zukunft. Und Angst schürt bekanntlich den Wunsch nach Schutz. Die Versicherungsbranche rechnet denn auch mit einem Marktwachstum bis​ hin​ zu 10-14 Milliarden Dollar Prämienvolumen ​im Jahr 2022.

Eine gewerbliche Elektronikversicherung schützt nicht nur vor den Gefahren solcher Cyberattacken sondern auch vor anderen Gefahren. Versichert sind Sachschäden auch durch Ursachen wie Bedienungsfehler, Ungeschicklichkeit, Fahrlässigkeit, Diebstahl, Einbruchdiebstahl, Raub oder Plünderung, V​​orsatz Dritter, Vandalismus und Sabotage. Auch technische Ursachen wie Überspannung, Unterspannung, Fremdspannung, Kurzschluss, Ausfall von Steuerungseinrichtungen, Konstruktions-, Material- oder Ausführungsfehler sind Gegenstand des Versicherungsschutzes und darüber hinaus Brand, Explosion, Implosion, Blitzschlag (direkt oder indirekt), Ruß und Rauch, Schmoren, Sengen, Glimmen und Löschmittel, Wasser aller Art, Feuchtigkeit, Überschwemmung, höhere Gewalt, Sturm und Hochwasser.

Dabei sind Schäden an der Hardware meist das geringste finanzielle Problem. Kein Unternehmen sollte unterschätzen was das Wiederherstellen von Daten kostet. Auch das Nichtvorhandensein von Daten bis zur Wiederherstellung kann Unsummen verschlingen weil evtl. ganze Abteilungen eines Unternehmens tage- oder sogar wochenlang handlungsunfähig sind.

Artikel eingestellt am in der Rubrik Sonstiges.

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