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Burn-out. Wenn die Arbeit das Leben kaputt macht.

Burn-out. Wenn die Arbeit das Leben kaputt macht.

Tag für Tag auf der Arbeit alles geben, niemals krank sein dürfen und immer noch Kraft haben für die Familie. Ein Leben auf der Überholspur. Doch auf einmal geht nichts mehr. Der Druck im Job ist zu groß, man leidet unter Angstzuständen, trotz totaler Erschöpfung findet man keinen Schlaf und man ist nicht mehr leistungsfähig. Der totale Zusammenbruch, Diagnose Burn-out. Das Syndrom ist in Deutschland keine Seltenheit mehr, immer mehr Menschen fallen dem Stress zum Opfer. Doch was genau ist das Burn-out Syndrom? Und was kann man tun, um eine Erkrankung zu vermeiden?

Was genau Burn-out ist, ist nicht klar definiert. Erstmals beschrieben wurden die Symptome der Krankheit vor rund dreißig Jahren. Damals waren vor allem soziale Berufe wie Lehrer, Krankenschwestern, Ärzte und Sozialarbeiter betroffen. Allgemeingültig gilt, dass es sich bei Burn-out um einen Erschöpfungszustand handelt, dem meist zugeschrieben wird, aus einer Überbelastung auf der Arbeit entstanden zu sein. Vor allem Berufe, die ein hohes Arbeitspensum fordern und deren Ausübender hohe Selbstansprüche an sich selbst haben, können für Burn-out verantwortlich sein. Viele Krankmeldungen gehen tatsächlich auf die entsprechende Diagnose zurück. Das Burn-out Syndrom hat häufig Schnittstellen mit Depressionen – viele Ärzte sehen das Syndrom auch als Vorstufe einer Depression. Das Syndrom ist ein schleichendes, das sich über Jahre hinweg anbahnen kann. Als Betroffener hat man den Eindruck, dass die eigene Leistungsfähigkeit sinkt, man hat Angst zu versagen. Doch anstatt sich eine Auszeit zu gönnen, strengen sich die Betroffenen noch mehr an, um im Job nicht zu versagen. Ein gefährlicher Teufelskreis, denn genau durch dieses Verhalten manövriert man sich in eine Situation, in der gar nichts mehr funktioniert, in dem Körper und Geist vollkommen erschöpft sind. Betroffen sind vor allem Menschen, die einen hohen Selbstanspruch an sich haben, ehrgeizig und perfektionistisch sind. Vor allem in der zweiten Führungsebene gibt es viele Fälle des Burn-out, den wer keinen zusätzlichen Druck von Oben bekommt, weil er schon in der obersten Führungsebene ist, ist keinem Chef mehr Rechenschaft schuldig. Trotzdem sei es laut Experten ein Vorurteil, dass es sich bei dem Syndrom um eine Manager-Erkrankung handle. Frauen seien häufiger betroffen, weil sie mit Beruf und Familie oft zwei Vollzeitjobs unter einen Hut bringen müssten.

Ist man betroffen, gibt es einige Behandlungsmöglichkeiten, um wieder ins Leben und den Alltag zurück zu finden. Da es sich um keine klar definierte Krankheit handelt, gibt es auch keine Standarttherapie, eine Behandlung muss auf das Leben eines jeden Patienten individuell zugeschnitten werden. In leichten Fällen kann es schon helfen, mehr Struktur und bewusste Pausen in das Arbeits- und Alltagsleben zu bringen. Mithilfe von Psychologen, die auf Burn-out spezialisiert sind, kann es gut gelingen, so einer schlimmeren Situation auszuweichen. In schlimmeren Fällen empfehlen Experten jedoch eine mehrstufige Therapie. Begonnen werden sollte zunächst mit einer Entspannungszeit. Durch einen Urlaub oder eine Kur sollte der Körper sich zunächst regenerieren können. Doch das allein reicht bei Burn-out natürlich nicht aus. In einer psychotherapeutischen Behandlung sollte man sich selbst klar machen, was genau man von sich selbst erwartet und was für Ansprüche man sich selbst gegenüber hat. Unrealistische Erwartungen sollten aufgegeben werden, Ziele realistisch gesteckt werden. Hinzu kommt, dass man lernen sollte, sich selbst nicht nur über Erfolge in der Arbeit zu definieren. Damit eine Therapie dauerhaften Erfolg hat, muss man die Stressfaktoren aus seinem Umfeld erkennen und nach Möglichkeit beseitigen. Dabei muss nicht unbedingt der Arbeitsplatz gewechselt werden, oft helfen auch bindende Veränderungen auf der bestehenden Arbeit. Arbeitszeiten anpassen, im Team arbeiten und den Kontakt zu den Kollegen verstärken. Kontakt zu anderen Menschen ist ein wichtiger Schritt zur Heilung. Familie und Freunde die einem Betroffenen Rückhalt geben können sind für eine erfolgreiche Behandlung wertvoll. Pausen, Sport und ein gesunder Lebensstil werden ebenfalls empfohlen.

Je früher man auf die Symptome reagiert und seinem Körper und Geist eine Auszeit gönnt, desto besser. Also sollten Menschen mit einem anstrengenden Berufsalltag öfter einmal einhalten und in den Körper horchen, ob er dem Stress noch gewachsen ist.

Artikel eingestellt am in der Rubrik Versicherung allgemein.

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