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Der Eid des Hippokrates, des Urvaters der Ärzte, gibt es vor
– Ein Arzt soll zum Wohle der Kranken arbeiten, er muss sich
davor hüten, ihnen zu schaden. Umso trauriger ist der Umstand,
dass immer wieder Menschen das Krankenhaus kränker verlassen,
als sie hineingekommen sind. Für einige endet der
Krankenhausaufenthalt auch mit dem Tod.
Wie viele hiervon tatsächlich Opfer von medizinischen
Behandlungsfehlern wurden, weiß niemand genau. Zumal es im
Nachgang immer schwer ist zu beurteilen, ob eine ärztliche
Entscheidung schuld daran ist, dass Komplikationen auftreten oder ob
der Patient selbst schon zu schwach in die Operation gegangen ist.
Oftmals bleiben so die Fehler und Irrtümer der Ärzte
unerkannt.
Selbst für eindeutige Behandlungsfehler gibt es bislang keine
umfassende bundesweite Statistik, in der man die Fehler dokumentiert
hat. Dies ist mit der Grund, dass sich nun der Patientenbeauftragte
Wolfgang Zöller in die Diskussion einschaltet. Er
möchte mehr Transparenz auf diesem Gebiet haben.
Doch der Einfluss der Politik hält sich in Grenzen, gefragt
ist insbesondere die Ärzteschaft. Diese hat in den vergangenen
Jahren selbst viel getan, um die Sicherheit von Patienten zu
verbessern. Insbesondere in dem sie Daten von Streitigkeiten
ausgewertet und für Fortbildungen zur Verfügung
gestellt hat.
Der Kampf gegen die Behandlungsfehler erweist sich als unheimlich hart
und schwer. Denn wer die Zahl der Behandlungsfehler wirklich verringern
will, muss früh ansetzen. Er muss vor allen Dingen das Klima
des Schweigens in Kliniken und Praxen brechen. Es muss deutlich gemacht
werden, dass Fehler keine Frage von Hierarchien sind. So muss auch der
Assistenzarzt seine Zweifel äußern, selbst wenn eine
Behandlung vom Chef abgesegnet ist.
Die Botschaft, die es gilt zu vermitteln, muss heißen: Irren
ist menschlich. Wer aber Fehler verschweigt, der nimmt in Kauf, dass
sie vielleicht wieder passieren.
Allerdings sind nicht alle Ärzte so mutig, weshalb
Zöller deshalb zu Recht über ein System nachdenkt, in
dem Ärzte sich anonym und ohne Angst vor Konsequenzen
austauschen können.
Durch einen Behandlungsfehler wird nicht nur der Patient oder der Arzt
belastet, auch das Gesundheitswesen wird durch die Folgekosten falscher
Behandlungen in Mitleidenschaft gezogen. Dies kann sich das ohnehin
klamme Gesundheitssystem nicht mehr leisten, wobei die Forderung nach
mehr Transparenz umso wichtiger und notwendiger wird.
Aber ohne die Ärzte - wird es nicht funktionieren.
Artikel eingestellt am 06.05.2010 in der Rubrik Sonstiges.